2. Tag – Große Rundfahrt

Ich schlief tief und fest in „meiner“ Ferienwohnung, hörte nicht einmal den Nachbarn der um 06:00 glaubte seinen Weingarten spritzen zu müssen, mit dem Traktor dabei auf- und abzufahren. Ich genoss dann das Frühstück auf der Holzterrasse, war dann gegen 09:00 aufbruchbereit für eine grosse Rundfahrt durch die Umgebung. Als ich gerade meine Sachen in mein Auto räumte traf ich den Herrn Danko (das ist der Besitzer des Weinguts) und der sagte mir, dass sie am Abend nicht da sind weil sie in Graz zu tun haben also würde ich das Weingut für mich alleine haben 🙂

Ich fuhr dann nach Westen also „Go West“ wie der alte Hodern der Village People lautet, noch vor Leutschach machte ich aber einen Abstecher auf einen der Seitenstrassen weil man da erwartungsgemäß immer mehr als auf der Bundesstrasse zu sehen bekommt. So hatte ich bald wieder einen schönen Überblick über die hügelige Landschaft. Hier gibt es immer wieder schöne und gepflegte Häuser die sich gut in die Landschaft einfügen, wäre interessant was hier ein Baugrund kostet? Typisch für dieses Gegend sind auch die sogenannten Klapotetzen die wie Windräder aussehen, in Wirklichkeit aber Vogelscheuchen sind. Es gibt hier viele Buschenschanken die teilweise mit wunderschönem Ausblick über die Landschaft zum Verweilen einladen wie diese von der Familie Krainer allerdings haben die meisten nur am Wochenende geöffnet!

Ich fuhr dann wie am Vortag auf der B69 weiter, kam auch am Hopfenanbau und der Bikerbar „Route 69“ vorbei wo ein altes Honda-Bike über der Einfahrt hängt. Ich hatte als Ziel meiner Reise den kleine Ort Maria Lankowitz in mein Navi eingegeben weil sich dort die Sommerweiden der Lipizzaner befinden, ich Fotos von den edlen Tieren im Freien machen wollte. Ich programmierte das Navi so, dass es keine Autobahnen und Schnellstrassen verwendet und so wurde es eine ziemliche interessant Fahrt durch die Berge, teilweise über einspurige Strassen aber das ist für mich immer am Interessantesten 🙂 So kam ich an einem Weinberg mit einem Klapotetz vorbei, hier sah man auch schon sehr schön die Reben wie sie reifen und ein paar hölzerne Weinfässer standen dort rum. Dazu möchte ich anmerken dass diese die längliche Form im Original hatten, nicht etwa mein Objektiv so verzerrt oder ich im Photoshop die Proportionen falsch verändert habe 🙂

Ich fuhr dann recht viel durch die Berge, es kam ein Hinweisschild „Willkommen in Kärnten“ was mich etwas irritierte aber nach einem kurzen Halt und Blick auf die Karte sah ich, dass eh Alles OK ist. Ich fuhr dann über den Packsattel und während einer kurzen Pause am Strassenrand sah ich wie ein Polizeiauto einen Kastenwagen mit Blaulicht verfolgte, just 50m von mir entfernt zum Halten zwang. Der Polizist war recht aufgebracht, schimpfte den Fahrer wie ein Rohrspatz weil der scheinbar wie ein Henker die Kurven raufgefahren war. Ich stand vis-a-vis mit meinem Jausenbrot 🙂 Es blieb aber bei einer Ermahnung des Lenkers der dann mit rotem Kopf weiterfuhr, der Polizist wieder in die Richtung aus der er gekommen war.

Ich kam dann irgendwann in Maria Lankowitz, einem Marien Wallfahrtsort mit schöner Kirche, sowohl außen als auch innen an. Die Sommerweide der Lipizzaner fand ich leider nicht, war sicher richtig gefahren weil selbst am Ende des Weges noch ein Hinweisschild war, ich eine Weile zu Fuss nach den Hotehüs war, nur leere Weiden fand. Vielleicht waren sie ja auch grad auf Mittagsschläfchen oder als Kühe getarnt? 🙂 Auf der Strasse nach Köflach fand ich einen schönen Bildstock der ein interessantes Fotomotiv hergab.

In Köflach gab’s nicht wirklich was Interessantes also bin ich weiter in das nahe gelegene Örtchen Bärnbach gefahren wo es eine von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Kirche gab die die für Hundertwasser typischen Elemente aufweist, im Inneren aber eher unauffällig wirkt.

Dann hatte ich genug für den Tag, fuhr noch in den Ort „Lieboch“ von dem ich vorher noch nie gehört hatte und wo ein XXLutz war – nein, ich wollte die Ferienwohnung nicht neu einrichten – es gab nur keine Biergläser (typisch Weingut) und das edle Flamberger Bier aus der Flasche trinken ist halt nur der halbe Genuss. Der XXLutz ist grad im Umbau begriffen, ich kriegte Umbaurabatt – „Luck must man have!“ 😀 Auf der Rückfahrt auf der A2, A9 kam ich teilweise in heftige Regenfälle, mir knurrte schon der Magen aber es war dann gar nicht so leicht ein Lokal zu finden dass geöffnet hatte aber in dem kleinen Ort „Ratsch“ speiste ich recht gut und üppig.

Gegen 18:30 war ich dann auf dem Weingut Danko zurück, merkte, dass ich nicht ganz alleine bin weil eine Katze vorbei stiefelte, gleich drauf kam dann sogar eine zweite aber sie vertrollten sich schnell wieder. Ich machte dann noch Fotos von der Ferienwohnung die im ehemaligen Winzerhaus gebaut wurde. Eigentlich sind es 2 Wohnungen wobei die zweite unbelegt ist, ich die schönere mit der Terrasse habe 🙂 Das Haus der Dankos habe ich auch für euch fotografiert! Ich genoss dann die wunderschöne Aussicht wobei mir bei aller Liebe für Bäume dieser grad mitten im Bild steht, ich überlege ein Fichtenmoped zu holen um mir freie Sicht zum Fotografieren zu gestalten. Das neue Weissbierglas wurde auch gleich eingeweiht und dann machte ich noch ein paar stimmungsvolle Bilder vom Abend und vom Sonnenuntergang.

Das Wetter hat prima gehalten und morgen soll es sonnig und warm werden, mal sehen ob der Wetterbericht hält was er verspricht?

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