Ich hatte mich schon ein wenig umgesehen ob es in Schweden nicht eine günstige Prepayd Möglichkeit für Mobiles Internet gibt und gelesen dass der Provider „3“ da etwas anbietet. Meist scheitert es aber für Touristen wie mich an der nicht vorhandenen Personalnummer ohne die in Schweden bekanntlich ja gar nix geht. Mittels meiner Internet Krücke über Bluetooth – Handy – GPRS – Internet schaute ich ob es nicht in Karlsborg oder Mariestad vielleicht einen Vertragshändler für „3“ gibt und tatsächlich gab’s in Mariestad gleich 2 davon also suchte ich deren Adressen auch gleich auf dem TomTom raus.
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, zwar hatte es wieder nur 16°C aber das bei strahlend blauem Himmel und ich machte mich dann frohen Mutes auf den Weg nach Mariestad. Unterwegs sah ich dann immer mehr Wolken aber das hatte am Vortag auch so ausgesehen und da blieb es letztendlich doch freundlich. In Mariestad ließ ich mich von meinem TomTom zum ersten Händler führen, fand ihn auch gleich problemlos. Es war ein kleineres Geschäft für Satellitenanlagen etc. aber es war auch das „3“ Emblem draussen am Haus montiert. Nachdem 2 Herren vor mir bedient wurden fragte ich den jungen Verkäufer nach meinem Begehr aber er sagte mir dann dass sie „3“ nimmer führen, das Schild draußen noch nicht entfernt hatten. Ich fuhr also ein paar Kilometer weiter zum zweiten Händler. Es war dies ein etwas größerer Laden wo ich mir dann auch eine Nummer ziehen musste (ist eine typische schwedische Erscheinung dass man fast überall eine Nummer ziehen muss die dann aufgerufen wird – selbst im Blumenladen). Der junge Verkäufer war zwar nur im Sommer aushilfsweise dort, machte seine Sache aber recht passabel. Ich hatte wirklich Glück denn von „3“ gab’s ein Paket dass, wenn man das Modem neu kauft, 1 Monat surfen ohne Limit inkludiert ist. Da braucht’s noch nicht einmal irgendwas extra. Um 895 SEK, das sind umgerechnet etwa 90€ war das noch nicht einmal teuer denn in Österreich zahlt man fürs Modem schon mehr. Ich kaufte also das Ding, musste weder Namen noch Personalnummer dazu angeben und fuhr dann weiter Richtung Tiveden National Park wo ich eine kleine Wanderung ins Auge gefaßt hatte.
Unterwegs fuhr ich einige Nebenstraßen wo ich sehr schöne Landschaften und Plätze sah, zum Fotografieren auch anhielt. Als ich dann am frühen Nachmittag in Tivedstorp, dem Ausgangspunkt meiner ausgewählten Wanderung, ankam und mir gerade die Schuhe angezogen hatte begann es zu Tröpfeln und gleich darauf zu Schütten. Ich wartete dann mehr als eine halbe Stunde im Auto aber da kein Ende abzusehen war fuhr ich dann im Endeffekt weiter. Machte dann einen Abstecher nach Askersund, am Nordzipfel des Vätternsees wo ich ein bisserl durch die Stadt ging.
Unterwegs schüttete es einige Male heftigst so dass mancher Autofahrer am Straßenrand stehen blieb um das Unwetter abzuwarten. Mir fiel auch auf dass die sonst eher kühlen Schweden beim Autofahren teilweise rechte Hitzköpfe waren und an Stellen überholen wo in Mitteleuropa nur Selbstmörder überholen würden. Sobald sie dann vorbei sind fahren sie eh oft im gleichen Tempo wie man selber weiter.
Wieder zurück in Tibro war ich schon sehr gespannt auf das mobile Internet, installierte das Modem und die dazugehörige Software. Als Alles installiert war kam die Ernüchterung – kein Empfang und so begann ich dann wie ein Fährtensucher im und ums Haus nach Netz zu suchen. Befürchtete schon das Zeugs jetzt unnötig gekauft zu haben aber nach etwa 90 Minuten Suche fand ich am Fensterbrett der Küche einen Platz wo ich gerade mal soviel Empfang hatte dass ich mit dem Internet verbinden konnte. Wenn mir die Vermieter zugeschaut hatten so zerkugelten sie sich sicher auch wie ich so mit dem Notebook in der Hand ums Haus ging, immer wieder aufs Display schaute. Dummerweise ist der Akku des Notebooks hinüber, ich bin deshalb ans Netz angewiesen und musste dafür auch noch eine Stromversorgungsleitung aus dem Fenster legen 🙂
Das finde ich ganz toll, so kann man schon Urlaubsbilder sehen, bevor du wieder zu Hause bist.