6. Tag – Der Norden der Nordinsel

Es regnete in der Nacht immer wieder recht heftig, ich schlief die erste Nacht im Camper ganz gut, wurde gegen 06:30 munter und da ich ausreichend Schlaf gefunden hatte stand ich auf um Duschen zu gehen. Es war erwartungsgemäß noch nicht viel los, ich traf einen Nachbarn auf dem Weg zu den Waschräumen. Für das Duschen benötigte man hier Duschmünzen die aber im Preis für den Stellplatz beinhaltet waren, damit konnte man 14 Minuten Duschen was sehr großzügig war.

Ich packte dann meine Lebensmittel für das Frühstück zusammen, ging in den Aufenthaltsraum wo das Paar aus Kanada schon beim Kaffee sass, ich setzte mich während des Frühstücks zu ihnen, wir plauderten noch eine ganze Weile. Ich finde das immer recht interessant mit Menschen aus der ganzen Welt zu plaudern, man bekommt da doch auch Informationen wie z.B. die aktuelle Lage in der Welt wo anders aufgenommen wird. Im Aufenthaltsraum lief auch der Fernseher, in der Nähe von Christchurch auf der Südinsel gibt es wegen anhaltender Trockenheit bereits Waldbrände, in Wellington, ganz im Süden der Nordinsel herrschte auch Sonnenschein – grad zur falschen Zeit am falschen Ort 🙁 Nach dem Frühstück erledigte ich noch die Morgentoilette, brach kurz nach 09:00 bei strömendem Regen vom Campingplatz auf.

Ich fuhr erst ein Stück Richtung Norden in den größeren Ort Kerikeri der als Wiege Neuseelands bezeichnet wird weil hier die erste Missionsstation Neuseelands entstanden ist. Das sogenannte Stone Store, das älteste, erhaltene Steinhaus in Neuseeland, war mein erster Stop. Anfangs hatte ich Glück weil der Regen fast komplett aufgehört hatte, die Freude weilte aber nur kurz weil es dann wieder heftiger begann.

Als ich in den Ort Kerikeri reinfuhr sah ich eine Schokoladefabrik von der ich in meinem Reiseführer gelesen hatte, diese besuchte ich auf dem Rückweg, irgendwie mußte ich mir den verregneten Tag ja versüßen 🙂 Dort gab es auch viele süße Sachen um Makadamianüsse sowie karamellisiertes Popcorn das laut Reiseführer ein Muss sein soll aber das waren relativ große Packungen, ich stehe nicht so auf Popcorn also wenn mir das dann nicht schmeckt wäre es rausgeworfenes Geld. So kaufte ich eine Packung mit verschiedenen Schokoladen, da sollte was dabei sein was schmeckt 🙂

Die Fahrt ging dann weiter nach Westen Richtung Waipoua Forest, unterwegs legte ich einen kurzen Fotostop einzulegen um eine einspurige Brücke zu fotografieren von denen es hier in Neuseeland unzählige gibt. Da fielen mir auch schöne, mit Kunst gestaltene Tücher an Bäumen geheftet auf. Keine Ahnung ob das eine Tradition der Maori ist oder einfach von jemand dort angebracht wurde aber es sah schön aus. Auf der Weiterfahrt kam ich durch den Ort Omapere wo mir der Strand und die Umgebung ins Auge stach also blieb ich stehen um einen Fotostop einzulegen. Ich sah dort auch ein einladendes Cafe wo ich mir ein Sandwich bestellte das ur lecker aussah und auch so schmeckte, ich konnte gar nicht so schnell schauen war ein frecher Spatz schon da der sich ein Stück davon stibitzte.

Von Omapere war es dann nicht mehr sehr weit zum Waipoua Forest, einem 18km langen „Urwald“ wo auch eine der wenig verbliebenen Kauri-Bäume, der Tāne Mahuta (Gott des Waldes), steht. Der war schon sehr beeindruckend wie er in all seiner Größe da stand, der alte Baum könnte sicher einiges erzählen. Im Cafe hatte ich mir während meiner Pause bereits einen Campingplatz für die kommende Nacht gesucht, vom Tāne Mahuta waren es bis dahin noch ca. 1 1/2 Stunden zu fahren, es regnete teilweise recht heftig und auch als ich gegen 17:00 am Campingplatz ankam schüttete es wie aus Schaffeln. Ich checkte ein, stellte den Camper auf dem Stellplatz ab, machte erst einmal ein kleines Mützchen.

Nach einer knappen Stunde ging ich in den Aufenthaltsraum wo es von Schweizern wuselte die in ihrem Schwizerdütsch sprachen, ein junges Paar erzählte dass sie vorher in Asien waren, jetzt mehrere Wochen in Neuseeland sind bevor sie dann weiter nach Südamerika reisen, da kam ich mir mit meiner 5 Wochen Reise fast mickrig vor aber sie waren wohl Studenten die noch die Zeit dafür haben. Mit der Zeit wurde es dann ruhiger im Raum, so konnte ich in Ruhe diesen Blog-Eintrag verfassen. Ich plauderte dann mit einem Paar aus der Nähe von Köln, sie sind nun schon 6 Wochen hier in Neuseeland unterwegs, waren immer dort wo es regnete, scheinbar haben sie das schlechte Wetter im Auto. Sie fuhren Gott sei Dank Richtung Norden, ich Richtung Süden, angeblich soll Richtung Süden der Regen aufhören, ich hoffe schon sehr! 

Heute gibt es auch eine Karte meiner gefahrenen Route, gestern lief da irgend etwas mit meinem Tracker schief!

2 thoughts on “6. Tag – Der Norden der Nordinsel”

  1. Hans Zollner sagt:

    Schade das es regnet, hoffe es wird die nächsten Tage schöner. Die Bilder sind wie immer sehr beeindruckend. Bleibe gesund und munter, warte auf weitere Bilder von dir.

    1. Wolfgang sagt:

      Irgendwann wird auch der Regen aufhören und die Sonne scheinen, dann gibt es hoffentlich noch schönere Bilder 🙂

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