Ich stand gegen 07:30 auf, ging zum Frühstück, kriegte vom Herrn Besser wieder persönlich die Morgenzeitung die ich während des Frühstücks etwas überflog. Ich hatte für den Tag die Malta Hochalpenstrasse geplant die ich in einem der Flyer an der Rezeption entdeckt hatte. Mein Kollege Andi hatte mir am Vorabend die Nockalmstrasse als sehr reizvoll empfohlen aber die wollte ich mir für den Mittwoch aufheben. Als mich der Herr Besser nach meinen Plänen für den heutigen Tag fragte, ich ihm die Malta Hochalpenstrasse sagte meinte er nur, dass das weit weg ist worauf ich ihm erwiderte dass ich nach Bled auch 1,5 Stunden gebraucht hätte und diese Zeit veranschlagten auch die Google Maps. Er meinte dann, ich solle dann unbedingt auch gleich noch entlang der Nockalmstrasse fahren weil die beiden nicht so weit auseinander liegen, brachte auch sogleich eine riesige Österreich-Strassenkarte wo wir erst den Tisch abräumen mussten damit sie überhaupt zum Ausbreiten ging 🙂 Er schlug mir eine Route vor die durchaus Sinn machte weil es von der Nockalmstrasse wirklich nur 20km bis zur Malta Hochalpenstrasse sind und wenn ich von der am Nachmittag zurück kommen würde hätte ich für die Rückfahrt nach Eisenkappel fast nur mehr Autobahn.
Ich fuhr nach der Morgentoilette gegen 09:00 los, tangierte sogar ein wenig Kärntens Landeshauptstadt Klagenfurt wo ich meinem Auto auch Sprit für die anstehenden Bergwertungen einfüllte 😉 Gegen 11:00 erreichte ich die Einfahrt der 35km langen Nockalmstrasse in Ebene Reichenau, löhnte 15€ für die Strassenmaut, bald ging es dann in Serpentine bergauf wobei hier die Kehren in der Mundart als „Reidn“ bezeichnet und durchnumeriert sind. Die Strasse verläuft auch durch den am 1. Jänner 1987 eröffneten Nationalpark Nockberge. Als ich den Folder, den ich an der Mautstelle bekommen hatte, anschaute mußte ich schmunzeln weil sie in der englischen Übersetzung für die Nockberge Nocky Mountains geschrieben hatten 😉 Die Landschaft war sehr reizvoll, es gab immer wieder die Möglichkeit mit dem Auto anzuhalten, ein wenig herumzugehen, zu fotografieren und die Landschaft aufzusaugen. Ich hielt an einigen wenn auch nicht an allen Punkten, ließ mich kurz vor Verlassen der Strasse auf einem Bankerl neben der Strasse nieder um eine Pause zu machen und die mitgebrachten Lebensmittel zu verzehren.
Ich fuhr dann wie geplant zur Malta Hochalpenstrasse weiter, bog dort vor der Hütte der Mautstation links zu einem Café/Restaurant ab weil ich lange Zähne nach einer guten Tasse Kaffee hatte. Auf einer Tafel hatten sie hausgemachten Topfenstrudel mit Schlag und Waldbeeren angepriesen und den gönnte ich mir auch dazu. Es war dann schon 16:00 als ich mich auf den Weg die Mautstrasse hoch machte wobei sie für die etwa 6km lange Strasse 17,50€ verlangten was in keiner Relation zur Maut auf der Nockalmstrasse stand die doch wesentlich länger, und wie sich später rausstellte, wesentlich reizvoller war. Zwei Abschnitte der Strasse sind nur einspurig befahrbar und durch Ampeln geregelt wo auch die ungefähre Wartezeit angeschrieben stand und als ich zur ersten kam, dort 22 Minuten angeschrieben war konnte ich das kaum glauben. Vor mir waren 3 Motorradfahrer aus der Steiermark die rumblödelten und u.a. auf der Induktionsschleife rumhüpften worauf die Anzeige doch tatsächlich gleich mehrere Minuten weitersprang 🙂
Der Ausblick oben beim Stausee war schon recht schön aber insgesamt konnte er mit den Erlebnissen entlang der Nockalmstrasse vom Vormittag nicht mithalten. Mit einer automatischen Kamera konnte man auch ein Foto von sich machen was ich natürlich gleich ausprobierte 🙂 Das Foto findet ihr hier. Auf der Staumauer ging vor mir ein Pärchen, schätzungsweise in meinem Alter die Englisch mit britischem Akzent sprachen. Als er die Kamera für ein Selbstauslöserfoto auf die Mauer positionierte fragte ich sie, ob ich sie vielleicht fotografieren darf was sie dankend annahmen. Wir kamen dann ins Gespräch, sie wohnen in Südengland, fahren mit dem Motorrad durch Belgien, Deutschland, Österreich und dann weiter nach Slowenien und Italien, es gefällt ihnen ganz ausgezeichnet. Nachdem ich noch einen Radfahrer aus Klagenfurt mit seiner Kamera auf der Staumauer fotografiert hatte machte ich mich auf den Rückweg nach Eisenkappel denn es war eh schon 17:45. Am Morgen hörte ich während des Frühstücks im Wetterbericht des Radio dass am Nachmittag im Gebiet der Nockberge die Wahrscheinlichkeit für Wärmegewitter recht hoch sein soll und tatsächlich zogen mehr und mehr Wolken auf.
Ich fuhr die Malta Hochalpenstrasse wieder komplett zurück, es regnete dann eine Weile und ein paar Kilometer weiter kam ich auf die Tauernautobahn (A10) der ich bis Villach folgte wo ich dann auf die Südautobahn (A2) wechselte die ich ein paar km nach Klagenfurt verließ. Die letzten 20km bis nach Eisenkappel fuhr ich dann wie die Tage zuvor auf der Bundesstrasse. Es war schon 19:30 als ich bei der Pension Besser ankam, ich brachte meine Fotosachen ins Zimmer hoch, machte mich kurz frisch, ging durch den Ort ob ich noch eine Wirtschaft wo ich noch was zu essen bekomme, fand ein
einziges Lokal das zwar von der Speisekarte nicht viel Auswahl hatte aber das was sie kochten war durchaus lecker.
Ich zahlte gegen 21:00, ging zurück in die Pension wo ich am Balkon meines Zimmers noch dieses Blog schrieb und die Bilder des Tages ins Netz stellte.