11. Tag – Oslo

Obwohl ich jetzt doch schon recht oft in Skandinavien Urlaub machte, einmal sogar fast ausschließlich in Norwegen, hatte es mich bisher noch nie in die Hauptstadt Oslo verschlagen. Bei meinen letzten Schwedentrips wäre es einfach viel zu weit gewesen um es mit einem Tagesausflug zu verbinden. Dieses Mal lag es aber mit ca. 250km bzw. knapp 3 Stunden doch recht nah also hatte ich es dieses Mal auf dem Plan.

Ich richtete mir die Weckfunktion für 05:00 am Handy, stand auch tatsächlich auf :-), frühstückte eine Kleinigkeit, Hauptsache Kaffee brachte den Kreislauf so früh in Schwung. Gegen 06:15 fuhr ich dann los, es war um diese Zeit natürlich noch weniger als sonst auf der Strasse los, ich konnte auf der Autobahn fast die ganze Zeit den Tempomaten eingeschaltet haben ohne viel bremsen zu müssen weil die Strasse einfach frei war. Ich war die E6 Richtung Oslo jetzt bereits 2x gefahren, wusste bereits, dass zumindest ein Stück davon keine Autobahn war, insofern war ich gespannt ob es ein längeres Stück ist dass als normale Bundesstrasse mit Tempo 70 gibt oder ob dies die Ausnahme ist. Es zeigte sich dann, dass dies aber das einzige Stück mit etwa 7km war das nicht ausgebaut ist, der Rest bis Oslo war Autobahn. Wo ich auch gespannt war wie die Grenzkontrolle zwischen Schweden und Norwegen aussieht weil Norwegen doch kein EU-Mitglied ist, ob es im Schengen-Abkommen ist wusste ich auch nicht aber auch hier fuhr man einfach weiter, für Autos, die etwas zu verzollen hatten, gab es eine eigene Spur wo sie einfach rausfuhren aber ich sah sonst keine Polizei oder jemanden vom Zoll. Mir wurde bewusst dass ich seit 7 Jahren erstmalig außerhalb der EU war und dies obwohl ich sogar in Europa blieb 🙂

Nach knapp 3 Stunden Fahrzeit wo ich zwischen dem Ferienhaus und dem ausgesuchten Parkplatz in Oslo grad mal einmal wegen Autbahngebühr bezahlen stehen bleiben musste stellte ich das Auto auf einem kleinen Parplatz ab den ich schon in Österreich rausgesucht hatte weil der in der Nähe der Strassenbahn liegt, man recht flott damit im Zentrum von Oslo ist. Als ich in Schweden wegfuhr war das Wetter recht schön mit kaum Wolken, unterwegs wurde es aber zu einer dicken Wolkendicke die auch über Oslo hing. Es war dann doch ein Stück vom Parkplatz zum Gehen bis ich bei der Strassenbahn war, der Automat war auch nicht so einfach zu bedienen aber ich schaffte es mir nach ein paar Minuten ein 24-Stunden Ticket zu lösen und mit der bereits bereitstehenden Strassenbahngarnitur ins Zentrum zu fahren.

Ich ging gleich runter zum Hafen wo man schön auf den Fjord von Oslo sieht und nebst kleinen und Ausflugsbooten auch gerade ein grosses Schiff vor Anker lag. Von dort führte mich mein Pfad entland der Aker Brygge, einem Komplex aus Geschäften, Restaurants, Wohnungen direkt am Wasser, teilweise recht schön, modern und sicher nicht billig von der Lage. Da ich schon in der Richtung unterwegs war wollte ich gleich zu dem Ortsteil namens Frogner weitergehen weil hier ein recht großer Park (eigentlich sind es ja zwei) liegt aber das sah auf der Karte irgendwie viel näher aus, es wurde ein ziemlicher Hatscher draus 🙂

Im Vigelandsparken, so heißt der eine, wahrscheinlich etwas bekanntere Park der beiden, stehen unzählige Skulpturen des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland, ganz oben auf einem Hügel stand dann auch ein Monolit. Es wuselte hier an Touristen, sehr viele Asiaten die sich gefühlsmäßig jeder Mensch mit jeder Sikulptur fotografieren ließ. Es begann hier auch leicht zu regnen, zum ersten Mal in diesem Urlaub aber es störte mich nicht weiter. Direkt anschließend an den Vigelandspark ist der Frogner Park der den Osloern im Sommer zu Picknicks und Entspannen dient, hier war es auch merklich entspannter.

Ich wollte unbedingt zur Holmenkollensprungschanze schauen die nach einer kompletten Neugestaltung 2011 eröffnet wurde. Es war von Frogner gar nicht weit bis zu der U-Bahnstation wo auch die Linie Richtung Holmenkollen weg fuhr. Es war aber eine recht witzige Fahrt und gar nicht wie eine U-Bahn weil die Bahn ständig in engen Kurven langsam den Berg hoch kletterte, mich dabei irgendwie an die Mariazellerbahn erinnerte. Auch waren die Stationen so kurz, dass man nur aus den vorderen beiden Waggons überhaupt aussteigen konnte, im Wageninneren dafür vorgehen musste. Schon während der Fahrt hatte man immer wieder eine großartige Aussicht auf Oslo und den Fjord. Von der Haltestelle musste man dann noch zusätzliche Höhenmeter zurücklegen bis man oben bei der Schanze war die wirklich beeindruckend war. In meinem Reiseführer hatten sie sie wie einen großen Suppenlöffel beschrieben und das trifft es, wie ich finde, recht gut 🙂 Auch das steil abfallende Stadion war beeindruckend und es muss toll sein bei so einer Veranstaltung dabei sein zu können und wo gibt es das schon, dass man dafür sogar mit der U-Bahn hinfahren kann? 😉 Es gab dort auch die Möglichkeit mit einer Guerilla-Rutsche von ganz oben nach unten zu rutschen was auch ganz gut frequentiert war. Ich kaufte mir dann noch ein Ticket für den Ausblick von ganz oben, beim Aufzug war recht grosser Andrang so dass es eine Weile warten hieß aber der Ausblick auf die Schanze, so wie sie die Sportler wahr nehmen, so wie etwas drüber von der Plattform auf Oslo und den Fjord waren einfach toll.

Ich ging dann wieder zur U-Bahn runter, wartete ca. 10 Minuten auf die nächste Garniturg, fuhr damit in 30-minütiger Fahrt direkt ins Zentrum. Dort ging ich zum königlichen Schloss wo leider grad eine Großbaustelle davor ist so dass ich es nur von hinten fotografierte. Mittlerweile hatte die Sonne die Wolkendecke aufgerissen, es war angenehm warm mit Temperaturen um die 23°C. Ich ging dann noch ein wenig in der Umgebung des Schlosses umher aber schön langsam wurde ich doch von der Hatscherei recht müde. Nachdem ich die restlichen norwegischen Kronen fast allesamt für Mineralwasser, Postkarten und einen Schokoriegel angebracht hatte ging ich ins Hardrock Cafe um dort gemütlich zu Abend zu essen (der Veggie-Burger war ein Traum), noch ein paar T-Shirts einzukaufen und dann schön langsam die Heimreise anzutreten.

Ich wartete ein paar Minuten auf die Strassenbahn die mich aus dem Zentrum brachte, von der Endstation der Strassenbahn ging ich zurück zum Auto was nach dem Tag etwas anstrengend war weil es fast die ganze Zeit bergauf ging. Um 19:30 fuhr ich von dort los, es ging wieder super zum Fahren, einziger Stop war wieder die Maut für die schwedischen Autobahnen, ich war dann um 22:15 wieder beim Ferienhaus wo ich gleich mal unter die Dusche ging bevor ich diesen Blog-Eintrag schrieb und die Fotos bearbeitete damit meine treuen Leser morgen auch etwas zum Lesen und Angucken haben 😉


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