Es regnete fast die ganze Nacht heftig und da direkt über uns ja gleich das Blechdach des Hauses war hörte man die Regentropfen sehr laut darauf klatschen weswegen ich nicht sehr gut schlief, immer wieder munter wurde. Gegen 4:00 morgens konnte ich kaum mehr liegen weil ich so langes Liegen einfach nicht gewohnt bin, irgendwie schlief ich dann doch weiter.
Gegen 7:00 stand ich dann auf, packte meine Sachen weiter ein, draußen regnete es noch immer, es ging ein starker Wind und man sah am Meer ziemlich große Wellen. Wir gingen um 8:00 frühstücken, ich rutschte auf der steilen und nassen Hintertreppe aus was einen ziemlichen Rumms machte so dass die Angestellten gleich ängstlich schauten und auch andere Hotelgäste fragten ob etwas passiert ist aber ich hatte mir zum Glück nicht weh getan.
Kurz vor 9:00 checkten wir im Hotel aus, ließen uns ein Wassertaxi rufen dass 10 Minuten später eintraf, da sassen wir unter einer Plastikplane, die aber gegen den Regen kaum half, der Bootsmann brachte uns sicher und professionell in Bocas del Toro an. Dort stand auch schon das Boot nach Almirante am Festland bereit, wir sassen dann zwischen lauter einheimischen, jungen Männern und die abenteuerliche Fahrt dauerte etwa 30 Minuten so dass wir gegen 10:00 wieder wohlbehalten in Almirante ankamen.
Dort brachte uns ein junger Mann zu unserem Auto das wir auch ohne ihn gefunden hätten aber er war halt nicht abzuwimmeln, auf die Frage woher wir denn kommen wußte er den David Alaba also gaben wir ihm ein paar Dollar Trinkgeld weil er uns mit dem Ausparken des Autos und dem Einladen half. Heute begann ich die lange Tagesfahrt, wir kamen dann gegen 10:10 von Almirante weg, es ging über die holprige Route 11 nach 66km dann auf die Route 10 wo es besser zu fahren ging. Nach 2 Stunden übernahm dann gegen 12:30 Dani das Steuer, es ging wie bei der Hinfahrt durch die Berge wo es immer nebliger und kälter wurde, in Bastimentos hatten wir +24°C, hier waren es grad mal +16°C. Innerhalb von wenigen Augenblicken zeigte sich die Sonne, strahlend blauer Himmel und im Hintergrund der Pazifik und es hatte auf einmal 30°C
Wir tankten an einer Kreuzung, kauften in einem kleinen Supermarkt Wasser und Kekse bevor wir auf dem Inter-America-Highway weiterfuhren, einer vierspurigen Autobahn wo man größtenteils 100km/h fahren durfte, was aber von einigen Polizeieinheiten mit Radarpistolen ganz streng überwacht wurde. Eine für europäische Verhältnisse unvorstellbare Sache war ein Reiter der am Seitenstreifen reitend von uns gesichtet wurde (siehe Fotos)
Nach etwa 100km auf diesem gut ausgebauten Highway mussten wir abfahren, es war dann für einige Kilometer wieder eine ziemlich löchrige Straße also hieß es langsam und vorsichtig fahren. Wir wechselten dann wieder Fahrer, ich fuhr dann das letzte Stück das größtenteils gut, wenn auch langsam zu fahren ging bis auf die letzten 18km bis Santa Catalina wo man mit maximal 20km/h rumgondelte und auf Löcher in der Fahrbahn zu achten hatte.
Wir kamen kurz vor 18:00 in Santa Catalina an wo doch mehr Tourismus vor herrschte als wir erwartet hatten, es gab unzählige Restaurants, Schnorchel- und Tauchanbieter, einen kleinen Supermarkt etc. Wir fanden dann problemlos unser Quartier „Vista Coiba Villas“ wo wir eincheckten, unser nettes Appartement im Erdgeschoß bezogen. Da wir dort Kochmöglichkeit und einen Kühlschrank vorfanden fuhren Dani und ich noch einmal in den Ort wo wir im kleinen Supermarkt noch einkauften, zurück zum Quartier fuhren wo Dani und ich noch gut zu Abend assen, Margot fühlte sich leider noch immer nicht 100%-ig fit also blieb sie am Zimmer.
Nach dem Abendessen ging auch Dani gegen 20:00 ins Bett, ich schnappte noch meinen Notebook, setzte mich in den Restaurantbereich wo ich diesen Blog-Eintrag schrieb und wo mir ein kleiner Gecko am Tisch Gesellschaft leistete. Aus den Lautsprechern klang Musik aus meiner Kindheit und Jugendzeit, ich telefonierte auch wie jeden Abend mit Julio.
Dummerweise hatte ich meinen GPS-Tracker erst auf dem Boot eingeschaltet weswegen die Überfahrt mit den Booten fehlt, nur die Fahrt mit dem Auto zu sehen ist aber letztendlich war die Überfahrt ident mit der Herfahrt. Was für ein abwechslungsreicher Tag, wir hatten in 8 Stunden Autofahrt vom Atlantik zum Pazifik gewechselt, das kann man in keinem anderen Land als Panama! Außerdem waren wir dem tristen Regen in Bocas in die Sonne von Santa Catalina entflohen.
Nachdem ich diesen Blog-Eintrag fertig geschrieben und veröffentlicht hatte ging ich gegen 22:00 ins Bett.