20. Tag – Abschlusstour auf der Insel Pico

Wieder schlief ich tief und fest, wurde irgendwann gegen 04:00 munter um aber gleich wieder weiterzuschlafen. Ich wurde dann gegen 08:00 munter, duschte und rasierte mich, ging kurz vor 08:30 in den Frühstücksraum wo es wieder sehr angenehm war. Ich frühstückte dann reichlich und lange, richtete meinen Fotorucksack her, brach nach der Morgentoilette gegen 09:30 vom Hotel auf.

Ich hatte im Reiseführer noch ein paar Orte gefunden wo ich noch nicht war oder wegen schlechtem Wetter vorbeigefahren war, das wollte ich heute an meinem letzten Tag auf der Insel Pico noch gemütlich nachholen. Erst einmal fuhr ich in Madalena an eine Tankstelle, zwar zeigte die Anzeige noch etwa 140km Restentfernung an aber ich musste ohnehin noch tanken, da wollte ich keinen Stress haben dass ich irgendwo mit wenig Sprit im Tank unterwegs bin. Die Tankstelle war relativ groß mit 4 Zapfsäulen und als ich grad so den Tank des Mietwagens betankte sah ich an der Zapfsäule einen Hinweis dass sie keine Kreditkarten akzeptieren. Gut, dass ich das noch gelesen hatte und bevor ich das Auto voll tankte schaute ich wie viel Bargeld ich noch einstecken hatte, tankte grad so viel wie ich noch hatte. Als ich zahlen ging wunderte ich mich über den Kartenleser der dort lag, fragte ob ich mit Maestro zahlen kann – nein, nur Bargeld. Sei es drum, der Tank war trotzdem fast voll, dafür die Börse leer.

Ich fuhr dann zum Supermarkt, dort gab es auch einen Bankomaten wo ich mir Geld holte, auch gleich noch was zum Trinken besorgte. Dann fuhr ich zu meinem ersten Ziel für heute, einem Park der noch in Madalena und nur unweit vom Supermarkt entfernt lag und der „Quinta das Rosas“ heißt. Man kann dort gratis reingehen, es gibt dort einiges an Pflanzen, Blumen und auch eine kleine Kapelle, außer mir waren dort keinerlei Besucher. Das Wetter war wechselhaft, gleich brannte die Sonne vom Himmel, dann waren wieder dichte Wolken, geregnet hat es nicht aber es war zeitweise drückend schwül. Ich hielt mich mehr als eine Stunde in dem Park auf, zwar gab es jahreszeitbedingt nur mehr wenig blühende Blumen, es war aber trotzdem schön.

Ich fuhr dann auf der Nordküste entlang, es gab hier schon ziemlich weit im Osten einen Aussichtspunkt „Terra Alta“ von wo man 415m Steilküste runter auf das Meer blickt und auch vis-a-vis die Insel Sao Jorge sieht man sehr gut von hier. Ich war an diesem Aussichtspunkt schon ein paar Mal vorbeigefahren allerdings war bis jetzt immer schlechtes Wetter aber heute hat es gepasst.

Ich fuhr dann im Uhrzeigersinn weiter die Inselrunde, kam dann gegen 13:45 nach Lajes wo ich das Mietauto parkte und in das Restaurant am Hafen ging wo ich schon mehrere Male gut vegetarisch zu Mittag gegessen hatte. Auch heute gönnte ich mir ein gutes Mittagessen und als Nachtisch noch einen Kaffee und einen sehr leckeren Zitronenkuchen. Ich besuchte noch den Teil des Ortes wo ich bisher noch nicht war, trat dann gegen 16:00 den Rückweg nach Madalena an.

Ich war dann kurz vor 17:00 im Hotel, erledigte den Web-Checkin für den morgigen Flug auf die Insel Sao Miguel, suchte die Bilder für den heutigen Blog-Eintrag aus, ging gegen 18:00 los um in der Bar am Hafen noch einen Aperitif zu trinken oder evtl. auch gleich etwas zu essen. Der Kellner, der mich schon seit Tagen immer wieder bedient hatte, ignorierte mich nach dem ersten Bier schon so wie an den vergangenen Tagen. Also so etwas von geschäftsuntüchtig habe ich noch nie gesehen! Ich tat das gleiche wie am Vortag und ging in ein anderes Lokal. Gleich gegenüber von dem Cafe, wo ich jetzt auch schon dreimal am Abend gespeist hatte, befindet sich ein kleiner Bioladen wo auch Restaurant dran steht und das wollte ich ausprobieren. Ich erwartete eher so ein Restaurant wo man an der Bar schnell was isst, die Bar gab es zwar so wie ich es mir vorgestellt hatte, es gab aber auch mehrere Tische, eine sehr freundliche und zuvorkommende Bedienung und ein super Essen. Schade, dass ich erst heute drauf gestossen war 🙁

Als die Bedienung mir das Essen brachte, ich mich mit „Obregada“ (danke) bedankte erwiderte sie mit „De nada“ was mich wunderte weil ich das vom Spanisch kenne (gerne geschehen). Ich sprach die Bedienung dann drauf an, es heißt tatsächlich auf Portugiesisch und Spanisch gleich, sie wusste es gar nicht und da muss erst ein Österreicher auftauchen um ihr das zu verdeutlichen 😀 Nach dem Essen probierte ich noch ein Glas lokalen Weisswein der mir sehr fein am Tisch eingeschenkt wurde, ich erst eine Kostprobe trinken durfte ob er mir schmeckt.

Nachdem ich den Wein ausgetrunken hatte bezahlte ich, sagte der Bedienung dass es mir gut geschmeckt hat, sie fragte ob wir uns vielleicht morgen wiedersehen aber ich reiste ja schon weiter. Naja, vielleicht nächstes Jahr meinte sie lächelnd. Es gibt also auch noch andere Kellner die sich bemühen. Ich ging dann eine größere Runde, vielleicht war ja bei der Bierbar mittlerweile ein anderer Kellner aber da war noch immer der von vorhin also ging ich zurück ins Hotel wo ich diesen Blog-Eintrag verfasste und veröffentlichte, meinen letzten Tag auf der Insel Pico noch ausklingen ließ.

Was ich noch erwähnen wollte weil ich es die letzten Tage immer zum Schreiben vergessen habe. Die Insel Pico war bis weit ins 20. Jahrhunder die Walfängerinsel schlechthin. Im Ort Lajes gibt es auch ein Walfängermuseum das ich mir aber ersparte es anzusehen. Die Insel Faial hingegen entwickelte sich ab Ende des 19. Jahrhunderts zum Knotenpunkt von Überseekabeln. Bis heute wandelt man im Hauptort Horta auf den Spuren der Kommunikationstechniker die der Stadt in vieler Hinsicht ihren Stempel aufgedrückt haben.

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