24. Tag – Stirling Point & Dunedin

Ich schlief recht gut, wurde gegen 07:15 munter, hörte draußen den Wind stark gehen, stand dann auf um erst einmal Duschen zu gehen, dann kramte ich meine Frühstückssachen zusammen, ging in den Frühstücksraum wo keine Menschenseele war, kurz nach mir kam ein Pärchen aus der Schweiz, ich hatte sie vor ein paar Tagen in Punukaiki bei den Pfannkuchenfelsen schon gesehen, sie blieben mir in Erinnerung weil sie dort nur von Dingen von zu Hause redeten, auch heute im Frühstücksraum ging es fast nur die ganze Zeit so.

Nach dem Frühstück verstaute ich meine Sachen für die Fahrt im Camper, erledigte die Morgentoilette, fuhr gegen 09:30 von Te Anau ab, das Wetter war gar nicht mal so schlecht, auch der Wind hatte nachgelassen. Ich fuhr dann Richtung Süden, mein erstes Ziel für den Tag war der sogenannte Stirling Point, einer der südlichsten Punkt vom Hauptgebiet der neuseeländischen Inseln, nahe dem Industrieort Bluff. Unterwegs wurde die Landschaft immer flacher und fader, das Wetter immer wolkiger, die Strassen relativ gerade. Ich kam dann gegen 12:00 beim Stirling Point an, knipste das obligate Erinnerungsbild beim Wegweiser der die Entfernungen zu bekannten Orten auf der Welt anzeigt und sonst ein paar Bilder aber sonst gab es dort nichts fotografierenswertes.

Ich fuhr dann weiter, wollte, wenn es auch einige Stunden mehr zum Fahren war, bis nach Dunedin kommen, hier unten in den sogenannten Southlands, gab es nichts wirklich sehenswertes. In Invercargill, der nächsten Ortschaft nach Bluff, tankte ich den Camper noch voll, dann mußte ich unterwegs nicht für das Tanken halten, machte mich auf den Weg noch weitere 3 1/2 Stunden zu fahren. Es zog sich ziemlich dahin, es war auch wenig Verkehr hier, irgendwann mußte ich eine Pause einlegen um kurz zu Rasten und eine Kleinigkeit zu essen, mein Navi zeigt ja immer verläßlich die Rastplätze an, als auch das Schild mit Rastplatz in 300m auftauchte, gleich hinter dem Schild stand eine junge, ziemlich erfroren aussehende Autostopperin mit heller Jacke, ich fuhr dann auf den Rastplatz raus, machte 20 Minuten Pause. Als ich weiterfahren wollte sah ich in der Entfernung noch immer die helle Jacke, beschloß spontan sie mitzunehmen also fuhr ich das Stück zu ihr zurück, wendete, sie fragte wohin ich heute fahre – bis Dunedin – sie war überglücklich weil sie auch dort hin wollte und dass ich ihre Rettung sei weil sie dort schon mehr als eine Stunde erfolglos gestanden hatte also stieg sie erfreut in den Camper ein.

Sie stellte sich als Floriane aus Nantes in Frankreich vor, sie hat ein Arbeitsvisum für Neuseeland, lebt jetzt schon seit ein paar Monaten hier. Wir plauderten dann währen der Fahrt recht nett, es war dann kurzweilig auch einmal einen Beifahrer zu haben, sonst liegt dort immer mein Fotorucksack, der Camper nervt durch eine blinkende Anzeige, dass sich der Beifahrer anschnallen soll 🙂 Ich setzte Floriane dann in der City von Dunedine ab, sie bedankte sich mit einer herzlichen Umarmung und einem Küßchen auf jede Wange noch einmal. Es war für mich fast kein Umweg gewesen, vielleicht 400m, die gute Pfadfindertat für den heutigen Tag war somit auch erledigt 🙂 Ich fuhr dann weiter zu dem Campingplatz nicht ganz zentral gelegent aber von den Kritiken der besste von mehreren, kam dort gegen 16:30 an, checkte ein, bezog meinen Stellplatz. Ich hatte beim Checkin auch gleich wegen einer Möglichkeit gefragt in die Stadt zu kommen, es gab einen öffentlichen Bus der alle 30 Minuten in die City fährt, der nächste wäre aber zu knapp gewesen so hatte ich noch eine halbe Stunde zum Verschnaufen. Dunedin hat einen stark schottischen Charakter, ist von den Häusern eher untypisch Neuseeländisch, wahrscheinlich haben sich gerade hier viele Schotten angesiedelt aber das google ich ein anderes Mal 🙂

Die Bushaltestelle war unweit des Campingplatzes, ich fuhr dann um 17:20 noch in die City, die Fahrt dauerte nur 10 Minuten, die City war recht überschaubar. Interessanterweise hatten die meisten Geschäfte schon seit 17:30 geschlossen, so frühe Sperrzeiten habe ich auch schon lange nicht mehr irgendwo gesehen, geschweige denn hier. Gut gefiel mir der alte Hauptbahnhof, das Gebäude und die Bodenfliesen im Gebäude waren sehr schön. Hier gehen scheinbar nur Sonderzüge mehr ab, es stand auch einer abgestellt wo mein Eisenbahnherz gleich höher schlug 🙂 Vor dem Hauptbahnhof traf ich auch die Schweizer von in der Früh wieder 🙂 Da der Magen dann schon etwas knurrte suchte ich mir ein Restaurant, es gab hier fast nur asiatisches Essen, ich suchte mir dann auch einen nettes China/Thai-Restaurant wo ich auch sehr gut zu Abend aß, auch die Bedienung sehr zuvorkommend und nett war. Als ich schon fertig gegessen hatte und bezahlen wollte sah ich draußen den Bus vorbeifahren der mich zum Campingplatz bringen würde, Mist, da hieß es mindestens 30 Minuten warten wenn nicht sogar 60 Minuten weil Abends die Intervalle dementsprechend waren. Ich ging dann letztendlich zu Fuss zurück zum Campingplatz, es regnete zwar leicht aber Bewegung tat nach dem üppigen Abendessen ohnehin gut. Nach 30 Minuten Gehen war ich gegen 20:00 am Campingplatz zurück und da ich vom schnellen Gehen etwas verschwitzt war ging ich gleich noch Duschen.

Es regnete sich dann teilweise recht heftig ein, so viel hatte es seit der Nordinsel nicht mehr geregnet. Ich verbrachte den Rest des Abends dann mit Verfassen dieses Blog-Eintrages und Musikhören. Das WLAN hier war ein Traum und das beste, das ich hier in Neuseeland hatte.

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