Als ich in der Nacht einmal aufwachte war es wieder recht frisch im Camper, als ich gegen 07:15 aufstand und auf das Thermometer meiner Uhr blickte waren es wieder nur +6°C. Ich ging wieder heiß Duschen und dann frühstücken, dort saß außer mir nur ein junger Einheimischer, der war aber noch nicht sehr gesprächig also ließ ich ihn in Ruhe frühstücken während auch ich gemütlich und genüßlich mein Frühstück zu mir nahm.
Ich wollte dann am Notebook noch schauen wo denn die Pinguine vom Land zu sehen sind jedoch flog ich immer gleich wieder aus dem WLAN raus also ging ich zu Celia, der freundlichen Managerin die mir sehr viele gute Tips gab was ich die restlichen Tage noch unternehmen kann, wir plauderten dann sicher 20 Minuten über alles mögliche. Ihr Englisch verstand ich prima, als ich es ihr auch sagte meinte sie drauf dass sehr viele Neuseeländer einen schrecklichen Slang drauf hätten, viele Wörter abkürzen und von daher schwer zum Verstehen sind. Nachdem ich meine Sachen im Camper verstaut und die Morgentoilette erledigt hatte fuhr ich erst gegen 10:00 los, hatte aber keinen Stress. Das Wetter zeigte sich von seiner strahlendsten Seite, Sonnenschein und kein Wölkchen am Himmel, mittlerweile war es auch schon etwas wärmer.
Celia hatte mir empfohlen zur Rakaia Gorge zu fahren, die haute mich aber nicht vom Schlitten, da hatte ich schon schöneres gesehen aber es lag ohnehin auf meinem Weg also waren es keine vergeudeten Kilometer. Ich fuhr dann Richtung Arthur’s Pass, das ist seit dem Erdbeben im November 2016, wo es Teile der Strassenverbindung von Christchurch nach Picton weg gerissen hat und noch immer nicht befahrbar ist, die einzige Verbindung in den Norden, dementsprechend waren hier auch viele Lastwagen unterwegs die halt lastbedingt ziemlich den Berg rauf krochen, mitunter mit unter 20 km/h wo man halt auch hinten nach tuckert. Ich machte dann gegen Mittag einen Stop in Castle Hill, das ist ein Ort wo in der Größe unterschiedliche Felsen aus Kalkstein herumliegen. Im Jahr 2002 bezeichnete der 14. Dalai Lama die Castle Hills als spirituellen Ort des Universums, hier waren auch nicht so viele Touristen und von daher mehr Stille. Bevor ich weiter fuhr aß ich noch eine Kleinigkeit, es war eh schon wieder nach 13:00.
Es ging dann weiter den Arthur’s Pass rauf und auch wieder runter, nach den Tagen des eher anspruchslosen Fahrens in der Ebene genoß ich es sogar wieder mehr im Camper „arbeiten“ zu müssen. Am Lake Pearson legte ich dann noch einen kurzen Fotostop ein, der See lag so friedlich da, das einzig störende war eine Propellermaschine die alle paar Minuten drüber donnerte. Ich machte mich dann auf zu meinem Tagesziel, dem Campingplatz im Ort Moana am Lake Brunner. Als ich an der Rezeption eincheckte stand da ein älterer, recht wortkarger Herr den ich noch dazu schwer verstand. Der nahm auch keine Daten wie Name oder Kennzeichen auf sondern nur 20 Dollar entgegen und das war’s. Egal, der Campingplatz war günstig und sauber, ob der Herr jetzt freundlich ist oder nicht war mir letztendlich auch egal.
Da das Wetter, so wie schon den ganzen Tag über, noch immer herrlich warm und windstill war zog ich mir mit Freude endlich mal wieder Shorts und Sandalen an, ging noch ein wenig durch den Ort und an den See um dann in einer Bar im Freien den einen oder anderen Aperetif zu trinken 🙂 Eine kurze Temperaturmessung zeigte um 16:30 +26°C an 🙂 Da, als ich zum Campingplatz zurück kehrte, die Sonne noch immer am Himmel stand wärmte ich mir am Kocher des Campers eine leckere Gemüsesuppe als Vorspeise und Ravioli als Hauptspeise. Nachdem die Sonne dann weg war wurde es doch zu kühl um draußen zu bleiben also übersiedelte ich in den Camper, konnte dort aber weiter mit Shorts und T-Shirt sitzen, vielleicht wird es diese Nacht also nicht gar so kalt wie in den letzten beiden Nächten? Bin jetzt doch wieder an der Westküste und nicht mehr an der Ostküste wie zuletzt. Ein Check der bisher gefahrenen Kilometer zeigt mir an dass ich mittlerweile 5.003 km gefahren bin – ganz schön viel! Ich schrieb dann das Blog für den Tag, ließ den Tag noch schön ausklingen.
Hauptbahnhof!! LOL!
Nachdem es der einzige Bahnhof im Ort war ist es auch der Hauptbahnhof 🙂