5. Tag – Geologische Orgeln

Drei interessierte Kühe

Als ich am Montag in der Früh beim Frühstück sass war ich noch der einzige Gast, am Dienstag war ein Paar, schätzungsweise in meinem Alter, sowie eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter neu hinzugekommen wobei sie am anderen Tisch ihr Frühstück zu sich nahmen. So war es dann auch am Mittwoch aber als ich heute zum Frühstück kam bat mich die Vermieterin mich zu den anderen an den Tisch zu setzen weil das Haus jetzt voll sei womit ich kein Problem hatte. Einige Zeit später kam dann ein Paar, schätzungsweise Mitte 50, wo ihm erst die Milch zu fett, dann das Messer zu schmutzig, der Käse nicht nach seinem Geschmack war und dann wollte er auch noch ein zusätzliches Frühstücks-Ei. Ein richtiges Ekelpaket also 🙂

Das Wetter war wieder herrlich, ich hatte als heutiges Ziel die geologischen Orgeln bei Ottobeuren ausgesucht. Das sind durch Verwitterung im Gestein entstandene Formationen die halt wie Kirchenorgeln aussehen. Ich fuhr also nach Ottobeuren, etwa 30 Minuten Fahrzeit von Nesselwang entfernt, parkte das Auto und sah auch gleich den Wegweiser zu den geologischen Orgeln. Der Weg ging zuerst ein Stück durch den Wald, bald drauf ging es aber dann ins Freie und ich kam an einem Haus vorbei dass mir durch den vielen Blumenschmuck ins Auge fiel. Auch wenn ich hier im Norden des Allgäu war wo es mehr hügelig denn gebirgig ist mußte ich eine Weile bergauf gehen, sah dann Holunderbeeren und Blätter, Gräser die mich an Wattebäusche erinnerten, helle und dunkle Blüten an Sträuchern. Ich kam dann auf eine Lichtung wo man einem Baum doch sehr deutlich ansehen konnte was seine Wetterseite ist.

Nur ein paar Meter weiter mußte ich über dieses Schild sehr schmunzeln weil ich es sonst nur von Schnellstrassen kenne die in eine Bundesstrasse enden ggg. Ich hatte die ganze Zeit so ein Kribbeln unter dem Hut und als ich den Wegweiser sah und dass ich mich auf einem Pilgerweg ging fragte ich mich ob mir evtl. ein Heiligenschein wächst der jetzt unter dem Hut wächst und kribbelt? Wieder im Wald zurück entdeckte ich am Boden Blätter von einer Größe wie ich sie vorher auch noch nie gesehen hatte. Hab für euch meinen Hut als Größenvergleich dazu gelegt 🙂 Auch ein paar dieser flauschigen Waldpflanzen, schwarze Holunderbeeren, schöne Blüten entdeckte und fotografierte ich dort. Bald drauf kam ich dann zu den geologischen Orgeln an denen der Zahn der Zeit doch sehr genagt hatte, man nicht mehr sehr viel sehen konnte.

Ich kam dann an einer Weide mit jungen Kühen vorbei wo mich eine davon recht frech anguckte und als ich die 3 Rinder anguckte wußte ich wieder woher der Spruch „Schauen wie die Kühe vor dem neuen Tor“ kommt 🙂 Bei dieser frisch gemähten Wiese dachte ich mir, dass man hier sicher gut Golf spielen könnte. Da das Allgäu ja zu Bayern gehört und von daher erzkatholisch ist sieht man auch schon mal ein goldenes Kruzifix unter Apfelbäumen. Was mir hier gefallen hat sind die Wälder die noch gesund auf mich wirkten, wo die Bäume mit Moos bewachsen sind und die saftig grünen Wiesen. Ich kam dann noch an einer Weide vorbei wo ganz junge Kälber weideten die noch ganz knuddelig aussahen. Ich war dann doch auch wieder 3:15 Stunden unterwegs, schön langsam rauchen die Hinterhufe 🙂

Ich machte bei der Heimfahrt noch einen Abstecher zum Grüntensee, etwa 10km westlich von Nesselwang wo ich mir den ersten Nachmittagskaffee dieser Woche in Form eines Espressos gönnte. Wie man auf dem Foto schon erkennen kann zogen hier ziemlich Wolken auf.

Wie bereits im ersten Post beschrieben ist Nesselwang auch ein Brauereiort und so nahm ich mein Abendessen im Hotel Post zu mir dass selbst eine Brauerei betreibt und selbstverständlich ihre eigenen Produkte vertreibt. Auch die Speisen sind teilweise mit Bierspezialitäten gekocht – ich probierte das aus und muß schon sagen – es hat mir gut geschmeckt 🙂

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