Nach den schönen Eindrücken des Sonnenuntergangs schlief ich friedlich wie ein junger Elch 🙂 Ich stand dann etwas später als an den Vortagen so um 07:30 auf, richtete mir das Frühstück her. Die Wolken vom Vortag waren komplett verschwunden, es herrschte wieder das Postkartenwetter so wie an den Tagen zuvor also konnte ich zu neuen Unternehmungen in der Umgebung aufbrechen aber erst wurde wieder gemütlich gefrühstückt!
Ich fuhr dann wieder los und da meine Route ohnehin durch Henån führte machte ich dort einen Abstecher zum ICA weil ich am Vortag Bananen, Mineralwasser und Taschentücher zum Kaufen vergessen hatte, da konnte ich auch gleich Dosen und Plastikflaschen retournieren weil hier so ziemlich auf alles Pfand ist. Das ist immer eine witzige Erfahrung weil die Einheimischen da immer recht viel zusammenkommen lassen bis sie es einmal retournieren, man dann mitunter in der Schlange ansteht und zusieht wie die mehrere große Säcke voll mit Pfandsachen in den Automaten einwerfen. Es gibt hier aber kein Gemurre wenn es länger dauert, auch nicht an den Kassen sondern als Schwede wartet man geduldig.
Ich fuhr dann nach Nordwesten in den kleinen Ort Fjällbacka der sich unter einem Felsen duckt. Dort wimmelte es nur so von Menschen, es gab hier eine Unzahl an kleinen Geschäften mit allem möglichen, halt auch seh viel Kitsch dabei. Ich ging dann eine Runde durch den Ort und über die Bootsstege um ein paar gute Plätze für Aufnahmen zu finden. Nett fand ich auch das Vandrarhem (Jugendherberge) direkt am Wasser das sehr gepflegt aus sieht. Zur Information, in Schweden kann man in diesen Vandrarhems im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern auch als nicht mehr Jugendlicher absteigen. Mitunter sind sie eher sogar eher Hotels als Jugendherbergen nur halt preisgünstiger.
Unterwegs waren mir Wegweise mit dem Ort Hamburgsund aufgefallen der nicht weit weg von Fjällbacka sein konnte. Ich schaute also am iPad ob es sich überhaupt lohnt hinzufahren und da fand ich, dass eine Insel Hamburgö (ö bedeutet Insel) gibt, ein Teil des Ortes Hamburgsund eben auf der Insel Hamburgö liegt, dazwischen verkehrt wieder mal eine der gelben Fähren. Das wollte ich mir ansehen also fuhr ich hin, parkte das Auto auf einem öffentliche Parkplatz, ging zu Fuss weiter. Auch hier gab es ein paar kleine Restaurants und Cafes am Wasser, sonst hatte der Ort aber nicht so das Flair wie andere Orte am Wasser wo ich die Tage zuvor war. Ich fuhr mit der Fähre auf die Insel, ging auch dort eine Weile herum um dann wieder auf das Festland zu fahren. Man merkt hier auch schon, dass man recht nah an der norwegischen Grenze ist da hier einige Boote mit norwegischer Flagge auf dem Wasser zu sehen waren.
Das nächste Ziel war von Hamburgsund auch nur eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt nahe dem Ort Vitlycke. Dort befindet sich ein Freilichtmuseum aus der Bronzezeit mit Felszeichnungen. Zu meinem großen Erstaunen war der Eintritt frei, die Anlage recht interessant und gut gemacht. Das Cafe sah recht gemütlich aus, sie hatten auch Waffeln angeschrieben also verweilte ich dort bei einer Tasse Kaffee und frisch gemachten Waffeln mit Marmelade und Obers 🙂
Der Tag war recht schnell vergangen, es war schon wieder 16:30 und Zeit die Heimfahrt anzutreten. Der Volvo war bisher sehr genügsam gewesen, ich hatte ihn, seit ich ihn am Samstag übernommen hatte, noch nie betankt aber jetzt war er langsam aber sicher auch schon durstig und das darf er nach mehr als 1.100 gefahrenen Kilometern auch sein. Nahe Uddevalla fuhr ich dann zu einer Tankstelle wo ich dann um 1.000 Schwedenkronen, das sind umgerechnet 115€, voll tankte. Auf der Autobahn fiel mir auch wieder ein Verhalten der Schweden auf an das ich mich auch bei jedem Besuch neu gewöhnen muss. Da hier die Strafen für überhöhte Geschwindigkeiten sehr hoch sind halten sich die meisten Fahrer sehr brav dran. Ist man nun in der ersten Spur ziemlich genau mit dem erlaubten Tempolimit unterwegs, fährt dann auf ein langsameres Auto vor sich auf, möchte in die 2. Spur wechseln um zu überholen, gilt es immer eines besonderen Blickes denn mitunter fährt da einer minutenlang im gleichen Tempo neben einem und man hat ihn im toten Winkel kleben. Dies nur als Tipp falls jemand einmal mit dem Auto in Schweden unterwegs ist 🙂
Als ich beim Ferienhaus zurück war ließ ich mir erst einmal die angenehme Sonne auf der Terasse auf den Pelz scheinen bevor ich das Blog schrieb und Abendessen herrichtete. Heute habe ich leider keine so spektakulären Bilder für euch, ein anderes Mal vielleicht wieder? 😉
Servus Billy!
Ich verfolge täglich Deine Berichte und bin wie jedes Jahr begeistert. Das Wetter ist bisher ja echt toll bei Dir und die Schärenlandschaft erinnert mich an meinen Süd-Norwegen Urlaub aus 1994. Da starteten wir gar nicht so weit entfernt von Deinem jetzigen Urlaubsgebiet. Die unzähligen netten Orte am Wasser sind immer wieder eine Freude zum Schauen.
Wir fahren morgen nach Deutschland und hoffen, dass es dort auch so schon wird.
lg Helmut