9. Tag – Wanderung nahe Faja Grande

Ich schlief tief und fest, als ich gegen 05:00 aufwachte hörte ich draußen den Sturm wehen, ein Blick aus dem Fenster zeigte auch dichte Wolken. Als ich kurz nach 07:30 wieder munter wurde stürmte es draußen noch immer, die aufgehende Sonne schien mir im Bett liegend schon ins Gesicht.

Ich stand kurz nach 08:00 auf, richtete mir das Frühstück her. Der Sturm machte es recht kühl also war heute nix mit im Freien frühstücken, dafür war es zu ungemütlich. Nachdem ich fertig gefrühstückt, den Abwasch und die Morgentoilette erledigt hatte fuhr ich gegen 10:00 los. Ich wollte heute eine Wanderung in Faja Grande starten wo ich am Vortag ja schon war, insofern wusste ich bestens wo die Wanderung startet. Die letzten Tage hatte ich am Flughafen oder im Auto sitzend verbracht also war mir heute wieder nach mehr Bewegung. Auf der Fahrt nach Faja Grande wurde es immer dichter bewölkt, ich kam nach 30 Minuten Fahrt dort an, parkte mich gleich vis-a-vis vom Restaurant vom Vortag hin wo auch die Wanderung startete, ging dann los.

Gleich zu Beginn gab es einen kleinen Abstecher zum idyllisch gelegenen Badeteich Poca do Bacalhau der von einem Wasserfall gespeist wird. Auf dem Weg dorthin gab es auch zwei alte Wassermühlen. Dann begann ich die Wanderung wo es erst einmal mehr als 30 Minuten nur bergauf ging. Der Wanderweg folgte nicht, wie erst angenommen, den Markierungen sondern hatte seinen eigenen Verlauf wo ich froh war ihn mir auf mein Smartphone kopiert zu haben weil es sonst schwer gewesen wäre an manchen Stellen den weiteren Verlauf des Weges zu finden. Scheinbar dürften ihn nicht viele Menschen gehen weil er stellenweise auch mit großen Blättern verwachsen war.

Nach etwa 1 Stunde begann es für ein paar Minuten ganz leicht zu nieseln aber dann wurde das Wetter immer besser, es kam auch die Sonne wieder mehr und mehr zum Vorschein. Unterwegs traf ich außer einer Dame, die mir entgegen kam, niemanden. Kurz bevor ich nach Faja Grande zurück kehrte kam ich durch einen putzigen Ort namens Cuada, die alten, kleinen Steinhäuser erinnerten mich an ein gallisches Dorf und wenn mir da Asterix und Obelix mit je einer Wildsau über der Schulter begegnet wären, mich hätte es nicht gewundert.

In Faja Grande verlief der Wanderweg nicht direkt durch den Ort sondern machte noch einen Abstecher zum Meer wo ich auch den Felspool sehen konnte. Ich war dann gegen 13:15 wieder beim Auto zurück, freute mich schon auf ein gutes Essen im Restaurant aber das hatte geschlossen was seltsam war denn dass sich ein Restaurant grad das Sonntagsgeschäft entgehen läßt? Ich hatte aber noch Kekse, einen Apfel und Wasser also ruhte ich mich am Picknickplatz aus, verzehrte meine mit gebrachten Speisen.

Ich machte mich dann auf den Rückweg nach Lomba, unterwegs standen zwei junge Autostopperinnen am Straßenrand also blieb ich stehen um sie mitzunehmen. Als sie einstiegen sprach ich Englisch mit ihnen, als ich aber hörte dass die beiden Deutsche waren konnten wir uns in unserer Muttersprache unterhalten. Sie trampen auf den Azoren, schlafen im Zelt auf Campingplätzen, sie wollten nur bis zu einem Ort mitgenommen werden wo sie einen Wasserfall sehen konnten. Das waren grad mal 5 Minuten die sie mitfuhren, sie waren aus Stuttgart, so hatte ich meine gute Tat zum Sonntag auch erledigt.

Ich wollte dann in der Snackbar in Fazenda das Lajes eine Kleinigkeit essen aber auch die hatte heute am Sonntag geschlossen also fuhr ich bis zur Ferienwohnung zurück wo ich gegen 14:15 wieder ankam.

Das Wetter war zwar sonnig aber der Sturm war noch immer vorhanden. Ich machte mir Kaffee, aß ein paar Kekse dazu, verbrachte den weiteren Nachmittag damit mich auszuruhen, ein spannendes Buch zu lesen, die Fotos des Tages auszusuchen und diesen Blogeintrag zu verfassen.

Gegen 18:30 machte ich mich dann zum Abendessen auf, in der Mappe, die in der Ferienwohnung auf liegt, fand ich ein Restaurant namens „Casa do Rei“ in Lajes das Flores wo ich mir recht sicher war dass es jenes ist wo ich jetzt schon einige Male vorbeigefahren war also machte ich mich auf den Weg dorthin. Dort angekommen war es doch ein anderes Restaurant also fuhr ich runter zum Hafen aber dort war außer dem Hafen nichts. Übrigens ist der Hafen von Lajes das Flores der westlichste Hafen von Europa, diese Information schnappte ich dort auf! Ich suchte dann das Restaurant am Smartphone, fand auch die Seite des Restaurants mit allen möglichen Information wie Fotos, Speisekarte etc. Was fehlte war die Adresse also musste ich weitersuchen, fand sie auch allerdings war es dann wieder etwas anderes diese Adresse in der Realität zu finden was ich auch irgendwie schaffte. Dort angekommen dachte ich erst, das Lokal hat auch zu weil da grad einmal 2 Autos am Parkplatz parkten, es auch recht finster wirkte aber es hatte offen. Als ich rein ging und nach einem Tisch für eine Person fragte sagte mir die nicht gerade freundliche Kellnerin dass sie keinen Tisch mehr hätten also hätte ich mir den ganzen Aufwand sparen können!

Ich fuhr dann zurück in den Ort um mein Glück in dem anderen Restaurant zu suchen, das hatte zwar geöffnet aber heute kein Essen. Der Besitzer sagte mir dann das Lokal von dem ich grad kam und die Pizzeria in Fazenda wo ich am 1. Tag auf Flores schon war und wo ich letztendlich auch hinfuhr. Ich hatte mehr als 45 Minuten mit der Suche vergeudet, da hätte ich gleich zu diesem Lokal fahren können. Dort kriegte ich aber noch ein gutes Abendessen, es war noch immer recht stürmisch und da die Sonne dann auch schon weg war wurde es recht ungemütlich.

Ich fuhr dann gegen 20:15 zurück nach Lomba in die Ferienwohnung wo ich diesen Blog-Eintrag fertig schrieb und veröffentlichte, den Abend noch mit Bier, Wein und einem spannenden Buche ausklingen ließ. Draußen hörte ich noch immer den Sturm der um das Haus wehte.

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