DAC Radtour mit Plattem

Heute wollte ich mal wieder eine Radtour in nicht unmittelbarer Umgebung von zu Hause unternehmen, hatte die Weinviertel DAC-Radtour von Retz startend ausgesucht. Ich war vor vielen Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, mit Freunden in Retz gewesen aber seither wohl nicht mehr.

Ich stand schon gegen 05:15 auf weil ich nicht so spät starten wollte, frühstückte noch eine Kleinigkeit, brach dann kurz vor 06:30 mit dem Auto auf. Es war noch angenehm kühl, ich hatte eher das Problem dass sich die Windschutzscheibe des Autos dauernd beschlug, ich von daher gezwungen war die Klimaanlage aufgedreht zu haben was es etwas kühl machte.

Ich war dann gegen 08:00 am Parkplatz des Bahnhofs in Retz wo ich das Auto parkte, mich und mein Bike herrichtete. Es ging gleich mal bergauf zur Windmühle und dann durch die Weingärten zu den umliegenden Orten von denen ich noch nie gehört, geschweige denn dass ich mal dort gewesen war. Es war eine schöne Route durch die kleinen Dörfer wo einen die alten Frauen vom Friedhof her einen Gruß schicken, der Opa mit seinen beiden Enkeln am alten Steyr-Traktor winkend vorbei fährt.

Die Route führte auch durch den netten Ort Pulkau wo ich mehr Fotos knipste. Ich machte dann auch kurz Rast an einer Kreuzung wo ein Baum etwas Schatten spendete. Es waren einige Radfahrer unterwegs aber es teilte sich eh schön auf, die meiste Zeit fuhr ich eh alleine. Nach einem etwas längeren Anstieg kam ich zu einer Aussichtswarte wo ich ebenfalls ein paar Fotos knipste. Als ich dann weiterfahren wollte merkte ich dass ich im Hinterreifen wenig Luft drin hatte 🙁 Ein Stück fuhr ich noch den Berg runter, merkte aber dass es nicht ungefährlich war, ich wollte die Felge auch nicht demolieren also musste ich das Rad in den nächsten Ort schieben in der Hoffnung dass ich jemanden auf der Straße sehe der mir eine Pumpe borgt oder noch besser mit dem Kompressor Luft in den Reifen pumpt.

Ich traf keine Menschenseele aber wahrscheinlich hätte das Aufpumpen eh wenig Sinn gehabt also beendete ich die Tour nach 40km, dachte daran mir ein Taxi zu rufen als ich ein Schild „Bahnhof“ entdeckte was natürlich noch besser war denn da könnte ich mit der Bahn nach Retz zurückfahren also ging ich in diese Richtung hoffend, dass ich nicht lange auf einen Zug warten muss. Als ich beim Bahnhof ankam hörte ich immer wieder Lautsprecherdurchsagen dass es derzeit einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Stockerau und Retz gibt und in den Bus würde ich mit dem Fahrrad nicht reinkommen 🙁 Also zurück zum Plan mit dem Taxi, ich suchte am Handy im Internet ein Taxiunternehmen in der Nähe von Retz, fand eines in Pulkau, ich rief dort an, sagte der Dame auch gleich am Telefon dass ich ein E-Bike habe dass ich gerne mit transportieren würde, sie meinte sie könnte es nicht versprechen, würde in ca. 15 Minuten da sein. Vorher hatte ich noch das Problem dass ich noch nicht einmal wusste in welchem Ort ich eigentlich gerade war, in der Haltestelle gab es seltsamerweise kein einziges Schild mit dem Namen des Orts, erst im Fahrplan erkannte ich auf Grund der roten Striche dass ich im Ort „Platt“ bin – ich hatte also einen Platten nahe dem Ort Platt 😀

Die Dame mit dem Taxi kam dann wirklich innerhalb von 15 Minuten, sie kam mit einem Kleinbus aber im Kofferraum war es zu eng für mein Bike also musste ich es mit einem eher unguten Gefühl dort absperren und hoffen, dass es in der Zwischenzeit, bis ich mit meinem Auto zurück kehrte, niemand klaut. Das Taxi brachte mich zu meinem Auto, ich hatte 30€ Bargeld einstecken und genau das machte es aus 😀

Ich fuhr dann schnell Richtung Platt los, hatte einen Kleinlaster vor mir der im Ort und auch auf der Freiland heiße 40km/h fuhr. Dummerweise war da eine kilometerlange Baustelle mit Überholverbot und 70km/h, ich war knapp am Verzweifeln. Hinter mir überholten dann ein paar andere Autos, ich schloss mich dann an, der Fahrer war irgend ein Zigeuner der am Handy telefonierte!

Als ich dann nach Platt kam fand ich die Haltestelle nicht gleich und als ich dort ankam war mein Bike zum Glück noch da. Ich verlud es auf den Träger, fuhr dann wieder nach Retz weil wenn ich schon da war wollte ich noch die Altstadt anschauen und auch was Essen. Mittlerweile war es eh schon nach 13:00. Ich parkte wieder am Bahnhof, ging zu Fuß in das Zentrum wo es mittlerweile brütend heiß war. Nach ein paar Fotos ging ich in ein Gasthaus wo ich vorher vorbei gekommen war und wo der Gastgarten recht einladend wirkte. Dort aß ich mit Heißhunger ein Riesling-Risotto mit Pilzen, trank ein Soda-Zitron und einen Radler. Mir kam dann die Idee den platten Reifen vielleicht gleich in Retz reparieren zu lassen. So viele Radler wie hier unterwegs waren müsste es eigentlich auch ein Fahrradservice geben. Ich fand im Internet tatsächlich einen Herrn Machatschek aber die Kritiken waren da recht einstimmig dass es ein Grantler vor dem Herrn ist und das brauchte ich echt nicht auch noch.

Ich fand eine andere Adresse nämlich die Radwelt Pink in Stetten und das lag genau auf meiner Route nach Hause. Ich gab die Adresse im Navi meines Autos ein, tankte es in Retz noch an einer Tankstelle voll, folgte den Anweisungen des Navi bis zu der Adresse. Der Shop war recht groß, der Mitarbeiter recht freundlich und klar würde er meinen Platten beheben, ich soll das Fahrrad einfach reinbringen. Als ich es dann drin hatte fragte er ob ich es morgen oder übermorgen holen möchte – ich fragte vorsichtig ob es vielleicht gleich geht denn sonst müsste ich extra von Gänserndorf noch mal herbringen. Er meinte, sie hätten grad echt viel Arbeit aber er macht es trotzdem was ich echt nett fand. Ein paar Minuten später zeigte er mir den „Übeltäter“, ich hatte mir einen kleinen Dorn „eingetreten“. Ich kaufte dann gleich noch einen Ersatzschlauch und eine kleine Fahrradpumpe für unterwegs, zahlte, gab ihm als Dank 5€ für die Kaffeekasse, fuhr dann nach Hause.

Es war ein erlebnisreicher Radausflug, schade, dass ich die Route nicht zu Ende habe fahren können 🙁 Ein anderes Mal dann 😀

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