11. Tag – Ein bunter Mix auf Flores

Ich wurde in der Nacht gegen 01:30 munter, draußen stürmte und regnete es heftig. Ich schlief mit ein paar Unterbrechungen bis fast 08:00, stand dann auf, richtete mir das Frühstück her. Mittlerweile sah es gar nicht mal so schlecht aus, es war zwar noch immer recht stürmisch aber am Himmel zeigte sich sogar ein wenig die Sonne. Über der Hochebene standen jedoch recht schwarze Wolken wo schwer einzuschätzen war ob die sich in meine Richtung bewegen würden oder nicht.

Nachdem ich den Abwasch und die Morgentoilette erledigt hatte und mich gerade gegen 10:00 auf den Weg machen wollte kam ein heftiger Regenguss runter so dass ich noch 15 Minuten in der Ferienwohnung wartete bis er vorbei war. Dann fuhr ich Richtung Santa Cruz los, da war mir am Vortag ein Wegweiser für einen Aussichtspunkt aufgefallen wo ich hoffte das man von dort einen schönen Ausblick über Santa Cruz haben würde also folgte ich den Wegweisern und siehe da, von dort sah man genau auf Santa Cruz und den Flughafen. Da dort eine Dash 8 Q400 stand beschloss ich zu warten bis die startet, Zeit genug hatte ich ja. Es zogen mehr und mehr die Wolken zusammen, ich flehte den Wettergott an noch ein paar Minuten zu warten damit ich das Flugzeug beim Start fotografieren zu können, es begann ganz leicht zu nieseln. Vor lauter Konzentration auf das Flugzeug am Boden hätte ich fast eine landende, kleinere Maschine verpennt weil ich auch gar nicht rechnete dass hier mehr als ein Flugzeug gleichzeitig am Flughafen steht. Ich konnte sie grad noch beim Landen fotografieren.

Ein paar Minuten später startete auch die Dash 8, ich ging dann zum Auto zurück und als ich los fuhr begann es wieder zu schütten, da hatte der Wettergott mit mir tatsächlich ein Einsehen gehabt 😀 Obwohl der Tank des Mietautos noch knapp halb voll war fuhr ich nach Santa Cruz zur Tankstelle, davon gibt es nicht allzu viel auf Flores, da würde ich auch keinen Stress die nächsten Tage bekommen. Als ich mich an der Tankstelle anstellte stand vor mir ein anderes Auto wo eine junge Dame recht teilnahmslos auf ihrem Smartphone rumtippte. Dann kam ihr Freund der zu meinem Auto ging, erst Englisch mit mir sprach bis sich rausstellte dass er Deutscher ist. Es war kein Tankwart anwesend, er musste das Auto noch mal volltanken bevor er es retournierte, kam mit dem Automaten nicht zurecht also schauten wir uns das gemeinsam an, brachten es auf die Reihe worüber er recht dankbar war. Ich tankte mein Auto dann auch voll, fuhr dann weiter in den kleinen Naturpark „Recreio Luis Paulo Camacho“wo es diverse einheimische Tiere und Pflanzen gab. Dort schien abwechselnd die Sonne und dann regnete es auch gleich wieder. Ich suchte dann auf einem überdachten Picknickplatz Unterschlupf, aß ein paar meiner Kekse bis es wieder zum Regnen aufhörte.

Ich fuhr dann weiter, wollte noch ein paar Kraterseen fotografieren aber auf der Hochebene war es heute noch nebliger als am Vortag, ich sah grad mal 20-30 Meter also wurde daraus nichts. Ich fuhr dann nach Fazenda, ging in die kleine Snackbar aber die hatten nur Burger also blieb es bei einem Bier. Das WLAN war mit einem Passwort geschützt dass mir ein Einheimischer verriet. Er sah aus wie ein Obdachloser, sprach aber ganz passabel Englisch. Ich nutzte dann das WLAN um am Notebook die Updates einzuspielen die er schon seit Tagen über das Smartphone runterladen wollte was mir aber viel Geld gekostet hätte. Aus Dank spendierte ich dem Herrn dann ein Bier worüber sich der sehr freute und bedankte.

Ich sass dann mehr als 90 Minuten in der Snackbar, suchte auch gleich die Fotos für das Blog aus, begann diesen Eintrag zu schreiben. Zwischendurch gingen auch hier mehrere kurze Regenschauer runter wo die Einheimischen in die Snackbar flüchteten 😀

Gegen 17:00 verließ ich die Snackbar, wollte noch Essen gehen, war etwas unschlüssig was es werden sollte und so entschloss ich mich nach Faja Grande in das Restaurant zu fahren weil ich dort am Samstag sehr gut gegessen hatte, auch ein paar andere Speisen auf der Karte gesehen hatte die mich ansprachen. Unterwegs schüttete es teilweise sehr heftig, in Faja Grande war es dann trocken und schwül. Als ich beim Restaurant ausstieg sah ich keine Gäste drin sitzen, ging zum Eingang und da stand dann ein Aushang dass es Abendessen ab 19:00 gibt, jetzt war es grad mal 17:30 und 90 Minuten dort sitzen und warten wollte ich nicht also fuhr ich wieder Richtung Lomba. Seltsamerweise war dort, wo es gerade noch geschüttet hat jetzt wieder vorbei mit Regen, der geht hier so in Bahnen drüber.

Ich sah in Lomba 3 junge Damen die den Daumen zum Autostoppen raus streckten, mir war etwas Gesellschaft willkommen weil ich diese Strecke heute schon zum 3. Mal fuhr. Es waren 3 Schweizerinnen aus dem französischen Teil der Schweiz, sie wollten nach Lomba wo sie auch eine kleine Ferienwohnung gemietet hatten. Wir plauderten während der 30 Minuten Fahrt recht nett, die Ferienwohnung schien nicht so weit weg von meiner zu liegen und da sie auch am Donnerstag auf die Insel Corvo übersetzen wollen sehen wir uns ja vielleicht noch mal.

Ich fuhr dann in das kleine Restaurant wo ich bereits 2x gespeist hatte, dort war wegen des Wetters heute nur drinnen zum Sitzen, ich war der einzige Gast. Sie kochten mir Reis mit Gemüse und Salat, das schmeckte wieder sehr gut. Gegen 19:00 zahlte ich dann, fuhr zum Ferienhaus zurück wo schon wieder so verdächtige Wolken vom Norden runter zogen. Kaum war ich in der Ferienwohnung begann es wieder zu schütten, da hatte ich ja wieder mal gutes Timing gehabt!

Ich stellte diesen Blog-Eintrag fertig und veröffentlichte ihn, ließ den Tag und Abend noch gemütlich bei Bier und Wein ausklingen. Heute hatte ich ein paar schöne und gute Taten gegenüber meinen Mitmenschen gemacht 😀

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