12. Tag – Wanderung zum Porto da Lomba

Auch diese Nacht war es wieder einigermaßen stürmisch draußen, es dürfte aber nicht geregnet haben, ich konnte auch ganz gut schlafen. Als ich gegen 08:00 aufstand war es draußen bewölkt aber es kam mir schon etwas weniger stark als an den beiden letzten Tagen vor. Ich frühstückte gemütlich und ausgiebig, nachdem ich den Abwasch und die Morgentoilette erledigt hatte war ich noch unschlüssig ob ich die geplante Wanderung gleich starten sollte weil von der Hochebene mal wieder dunkle Wolken runter kamen und die hatten immer mehr oder weniger Regen gebracht.

Ich wartete noch eine Weile ab, begann ein neues Buch am eBook-Reader zu lesen, nach 11:00 sah das Wetter aber viel versprechend aus also packte ich meine Wandersachen zusammen. Als ich den Müll raus brachte traf ich auch die Betreuerin der Anlage die mir frische Handtücher gab. Die beiden kleinen Kätzchen waren auch gleich da, ich hatte sie die letzten Schlechtwettertage nicht gesehen, eine zischte gleich in meine Ferienwohnung und unter das Bett, kam aber gleich wieder neugierig hervor 😀 Ich startete dann gegen 11:30 meine heutige Wanderung die ich aus meinem Wanderführer raus gesucht hatte und die direkt von der Kirche hier in Lomba los startete also brauchte ich das Auto dafür nicht benutzen. Es ging durch den Ort Lomba bis runter zur Hauptstraße, dort begann es zu regnen wo ich mir dachte „Verflixt, grad wenn ich unterwegs bin muss es regnen“. Der Wanderweg folgte einer asphaltierten Seitenstraße bis zu einem Parkplatz wobei das etwas übertrieben war weil hier grad einmal Platz für ein Auto war. Mein heutiges Ziel war der schon lange aufgelassene Hafen von Lomba, da der Ort auf ca. 300m Seehöhe liegt galt es diese auch bis zum Meer runter überwinden. Es waren hier viele Steine die im Erdreich lagen, nach dem Regen der letzten Tage war es dementsprechend rutschig, ich ging wie auf rohen Eiern runter. Einmal zog es mir beide Beine weg, ich lag wie eine Schildkröte am Rücken, war an den Händen, Beinen und auch an Jacke und Hose dreckig aber sonst hatte ich mich nicht verletzt. Als die Sonne dann wieder raus kam war es entsprechend schwül, als ich nach gut einer Stunde dann im alten Hafen und auf Meeresniveau ankam war ich schweißgebadet!

Ich machte erst einmal Rast, aß einen Apfel, knipste ein paar Fotos bis ich den Rückweg antrat. Bergauf kam ich besser und schneller voran, unterwegs sah und fotografierte ich noch ein paar Pflanzen am Wegesrand. Als ich gegen 14:00 wieder bei der Ferienwohnung ankam fegte die Hausbetreuerin gerade die Blätter zusammen, wir plauderten ein paar Minuten. In der Ferienwohnung zog ich einmal die verschwitzte Bekleidung aus die nass war als ob ich damit komplett ins Wasser gefallen wäre. Es hatte eine hohe Luftfeuchtigkeit und ich war doch viel den Berg hoch gegangen und da schwitze ich halt viel. Ich duschte mich ab, reinigte auch die Bekleidung, setzte mich auf die Terrasse wo ich die Fotos des Tages aussuchte. Grad als ich in meinem Buch weiterlesen wollte begann es zu regnen also flüchtete ich ins Innere wo ich ein kurzes Mützchen machte weil mich etwas die Müdigkeit überkam. Es läutete mein Smartphone, es war die Dame aus dem Hotel die mir mitteilte dass aus dem Trip auf die Insel Corvo nichts wird weil die Wettervorhersage für den kommenden Tag auch nicht so gut ist. Ich hatte das eh schon vermutet also war ich auch schon irgendwie drauf eingestellt.

Es regnete dann immer wieder für ein paar Minuten also begann ich Offline diesen Blog-Eintrag zu schreiben. Kurz vor 18:00 überlegte ich dann was ich heute denn zu Abend essen sollte, nach Faja Grande wollte ich nicht fahren, in der Pizzeria in Fazienda war ich jetzt eh schon 3x. Die Hausbetreuerin hatte mir heute noch einmal das Caso do Rei empfohlen weil die auch einige fleischlose Gerichte anbieten also rief ich dort an, fragte ob sie denn um 19:00 noch einen freien Tisch hätten und so reservierte ich einen, freute mich auf das hoffentlich gute Essen.

Zwar hatte ich noch eine Stunde Zeit aber ich fuhr dann los, holte mir in Lajes das Flores noch Bargeld, fuhr dann in der Nähe des Hafens zu einer kleinen Bar wo ich ein kleines Bier als Aperitif für das Abendessen trank. Gegen 18:50 fuhr ich dann die kurze Strecke bis zum Restaurant, war dort der erste Gast, konnte mit der deutschen Chefin in meiner Muttersprache sprechen, die Karte war natürlich auch u.a. auf Deutsch. Sie hatten eine wirklich breite Auswahl an Gerichten so dass die Wahl etwas schwer fiel. Mit der Zeit füllte sich das Lokal, es waren hauptsächlich deutsche Touristen, erst kurz bevor ich dann das Lokal verließ kamen auch Portugiesen. Das Essen war wirklich ein Traum und auch liebevoll hergerichtet, mit einer Blume oben drauf als Deko. Es gab auch selbst gebackenes Schwarzbrot mit drei verschiedenen Aufstrichen. Sie bauen auch das Gemüse selber an, mir war schon aufgefallen dass das, was an Gemüse im Supermarkt verkauft wird, nicht gerade sehr frisch ist aber gut, es muss auch mit dem Schiff von weit her transportiert werden.

Gegen 20:45 verließ ich das Lokal, bestellte gleich für den nächsten Abend einen Tisch, es ist dies mein letzter Abend auf Flores, da möchte ich noch einmal gut essen gehen. Ich fuhr dann die paar Kilometer bis nach Lomba zurück, war kurz nach 21:00 im Ferienhaus. Keine 5 Minuten danach kam mal wieder ein Regenguss runter, da hatte ich echt ein super Timing erwischt.

Ich schrieb dann diesen Blog-Eintrag fertig, stellte die Fotos rein und veröffentlichte den Eintrag. Ich ließ den schönen und erholsamen Tag noch bei Bier, Wein und einem Buch ausklingen.

2 thoughts on “12. Tag – Wanderung zum Porto da Lomba”

  1. Susanne Garbe sagt:

    Hallo Wolfgang,
    ja, die liebe Sonne macht nicht immer so mit wie man es will. Aber eine Erholung ist es auf so einer schönen Insel allemal. Und ein Erlebnis auf diesen Weg in den Dschungel hattest auch.
    So eine bunte Hortensien Blüte hab ich noch nie gesehen,toll!LG Susanne

    1. Wolfgang sagt:

      Hallo Susanne!
      Ja, hier mitten im Atlantik muss man halt auch mit schlechtem Wetter rechnen. Laut Einheimischen war der August komplett bescheiden. Ja, so eine bunte Hortensienblüte hatte ich auch noch nicht gesehen!
      LG Wolfgang

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