16. Tag – Ein geruhsamer Sonntag auf Pico

Ich schlief ganz gut, wurde gegen 07:30 munter, die Gäste im Zimmer über mir dürften mit Holzschuhen herumgelaufen sein, zumindest hörte es sich bei mir im Zimmer so an. Ich stand dann kurz später auf, schaute nach dem Wetter dass nicht so toll war. Der Himmel war wolkenverhangen, der Boden auf dem Parkplatz sah auch feucht aus, außerdem ging etwas der Wind. Ich duschte, da heute Sonntag war rasierte ich mich auch mal wieder 😀

Da ich wieder einen Ansturm von Gästen aus Bussen beim Frühstück erwartete ging ich erst gegen 08:30 runter, hatte gut gepokert weil sich da tatsächlich eine große Gruppe an Gästen aus dem Frühstücksraum bewegte, dann wurde es ruhiger. Ich nahm genüßlich und ausgiebig das Frühstück zu mir, ging auf das Zimmer wo ich meine Sachen zusammensuchte, im Internet noch ein wenig recherchierte was ich heute so unternehmen konnte.

Ich fuhr dann erst einmal zum Weinmuseum in Madalena, das war gar nicht so weit weg vom Hotel. Als ich dort gegen 10:00 ankam öffneten sie gerade und da heute Sonntag war kostete der Eintritt auch nichts, sonst 2€ was jetzt auch verschmerzbar gewesen wäre. Es war zwar ganz interessant, leider waren die Schautafeln fast ausschließlich in portugiesischer Sprache beschrieben, irgendwie hatte ich mir Videos über den Weinanbau und die Ernte erhofft. Zumindest konnte ich erfahren dass die Steine, die die Rebstöcke umgeben, zugleich Schutz gegen den Wind als auch Wärmespender fungieren. Würde man die auf Pico für den Weinanbau verwendeten Steine aneinander reihen käme man zweimal um den Äquator! Ich blieb etwa 30 Minuten im Wein-Museum, mehr gab es leider nicht her!

Ich fuhr dann wieder zu dem Supermarkt vom Vortag um Wasser für unterwegs zu besorgen. Ich entdeckte dort auch Packungen mit Mannerschnitten, seltsamerweise aber mit Vanillegeschmack die mir in Österreich noch nie aufgefallen sind wobei ich schon länger keine mehr gekauft habe aber vielleicht sind die auch nur für den Export bestimmt?

Ich fuhr Anfangs die gleiche Route wie am Vortag, das Wetter unterwegs war dann gar nicht so schlecht, zwischendurch blinzelten sogar ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke. Im Ort Sao Roque do Pico bog ich aber Richtung Berge ab, es ging dann lange bergauf wo das Wetter immer schlechter wurde, es regnete und dann herrschte da dichter Nebel, fast ärger als auf Flores so dass ich nur langsam vorankam. Ich wollte da zu einem schönen See fahren aber das konnte ich vergessen, den hätte ich wahrscheinlich gar nicht gesehen im Nebel. Letztendlich fuhr ich auf der drüberen Seite des Berges wieder runter, kam dann zu einer alten Windmühle an der ich am Vortag schon vorbei gefahren war, bevor die Dampfmaschinen erfunden wurden gab es auf Pico sehr viele dieser Windmühlen, jetzt stehen nur mehr zwei als Museumsobjekte.

Ich fuhr dann ein Stück zurück nach Lajes, hoffte dass dort das Wetter vielleicht besser ist aber auch dort war es sehr trüb, den Berg Pico, den man am Vortag von Lajes aus schön sehen konnte, den konnte man heute leider nur erahnen. Da es grad Mittagszeit war, der Magen etwas knurrte ging ich in das kleine Lokal vom Vortag, die hatten Tagesgerichte wo eines davon immer vegetarisch ist und das bot sich für mich an. Als ich die Bedienung auf Englisch nach einem Tisch für eine Person fragte antwortete sie auf Deutsch ob ich Deutsch spreche. Das war mir auch neu, dass mich jetzt sogar die Portugiesen auf Grund meiner Englisch-Aussprache als Deutschsprachigen erkennen. Als ich mit ihr aber dann weiter sprach hörte ich schon raus dass Deutsch auch ihre Muttersprache ist. Sie kam nach dem Abitur her um im Ausland zu arbeiten, ist jetzt seit 4 Monaten hier. Heute gab es Linseneintopf mit Tofuwürstchen und Karotten, sehr fein zubereitet.

Ich blieb dann länger als eine Stunde im Lokal, trank noch einen guten Espresso bevor ich zahlte und wieder Richtung Madalena weiter fuhr. Das Wetter wurde nicht besser aber es regnete nicht, neblig war es an der Küste auch nicht. Ich fuhr dann noch zu einem Restaurant/Bar namens Cella Bar die von den Fotos recht interessant so mit rundem Holz aussah. Gerne hätte ich dort etwas getrunken, das Lokal war auch ganz nett, ich ging auch rein aber es war scheinbar kein Personal da oder es versteckte sich gut. So fuhr ich wieder zum Hotel zurück wo ich gegen 16:00 im Zimmer ankam.

Ich suchte dann gleich die Fotos für den heutigen Blog-Eintrag raus, las mal wieder ein Buch aus, schaute auf dem Notebook eine Folge einer Netflix-Serie die ich zu Hause grade schaue. Da ich noch etwas Hunger bekam, heute am Sonntag aber der Großteil der Lokale geschlossen hatte ging ich zu einem Supermarkt den ich zufällig entdeckt hatte, der vom Hotel zu Fuss in 10 Minuten erreichbar ist. Auf dem Weg dorthin sah ich aber, dass eine Snackbar offen hat also ass ich dort noch eine Kleinigkeit.

Als ich wieder zurück ins Hotel kam funktionierte die Chipkarte zum Öffnen der Zimmertür nicht also ging ich runter zur Rezeption, der gab mir eine neue Karte die aber auch nicht funktionierte also ging der Angestellte mit mir rauf, sperrte mir mit einem guten, alten Schlüssel auf weil auch sein Schlüssel am Smartphone nicht funktionierte. Es müsse ein Techniker kommen und ob ich heute noch mal raus bzw. rein möchte. Nur gut, dass ich zum Trinken gekauft hatte 😀

Ich schrieb und veröffentlichte dann diesen Blog-Eintrag, verbrachte den Abend mit Lesen und Netflix-Serie am Zimmer. Hoffentlich habe ich jetzt noch ein paar restliche Tage mit besserem Wetter auf Pico!

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