16. Tag – Fahrt nach Hamburg

Ich stand schon relativ zeitig, kurz nach 07:00, auf denn schließlich hatte ich ja noch einen langen Weg bis Hamburg vor mir. Als ich gerade beim Frühstück sass hörte ich ein Auto kommen und als ich aus dem Fenster guckte sah ich ein Golf Cabrio wo ich aus der Ferne glaubte ein deutsches Kennzeichen erkennen zu können. Ob das schon meine Nachmieter sind denn die müssten ja dann die ganze Nacht durchgefahren sein um um 08:00 schon in Tibro sein zu können? Es kam aber niemand zum Häuschen also beließ ich es erst einmal dabei, frühstückte gemütlich zu Ende, machte den Abwasch und räumte meine Sachen ins Auto. Als ich dann den Müll zum Mistkübel brachte musste ich zwangsläufig bei deren Auto vorbei und sah dass ich mich nicht getäuscht hatte. Er machte ein Nickerchen und sie war nicht so richtig zum Ersehen. Als ich laut „Hallo“ sagte machte er einen schnarchenden Grunzer weil ich ihn geweckt hatte und wir kamen ins Plaudern. Sie waren aus der Nähe von Hannover, waren wirklich die ganze Nacht durchgefahren und so halt schon da. Sie waren aber recht nette Leute, vom Häuschen gleich begeistert dass sie für 3 Wochen gemietet hatten. Am Liebsten wäre ich mit ihnen dort geblieben. Sie hatten auch einen süssen Hund der sich laut ihrer Aussage aber überhaupt nicht mit Katzen verträgt – na dann viel Spass mit den Katzen des Vermieters 🙂

Es war dann doch schon 09:30 als ich mich endlich losreissen konnte. Ich machte noch einen letzten Abstecher zu „meinem“ ICA weil ich noch ein paar Lack und Öldosen zum Entsorgen hatte 🙂 Kaufte noch ein paar Kleinigkeiten für die Reise und machte mich auf die lange Reise nach Hamburg. Wetter war so wie an den letzten Tagen mit strahlend blauem Himmel, fast keine Wolke am Himmel und schon am Vormittag mit um die 25°C. Die Fahrt verlief problemlos, keinerlei Staus und ich stellte fest dass ich ziemlich genau die Hälfte der Strecke von 740km in Schweden zu fahren hatte. Auch beim Fährterminal von Rodbyhaven nach Puttgarden kam ich gleich auf die nächste Fähre, wartete gerade mal 20 Minuten.

Die letzten 150km in Deutschland waren dann die anstrengendsten da ich doch schon etwas müde war und dann doch mehr Verkehr war als ich die letzten Wochen in Schweden gewohnt war. Noch dazu fuhr der um einiges schneller aber ich fuhr halt mein Tempo – kam so auch ans Ziel. Ich hatte mir ja für eine Nacht ein Zimmer im Michaelis Hotel bestellt und mich schon bei der Bestellung gewundert dass die Rezeption jeweils nur vormittags besetzt war und es ansonsten einen Hotel Automaten gab. Als mir mein Navi sagte „Sie haben ihr Ziel erreicht“ dachte ich erst dass das nicht sein kann und fuhr erst eine Runde um den Block, fragte ein paar Passanten. Eine ältere Dame konnte mir dann sagen dass es Teil der katholischen Akademie gleich um die Ecke sei also war ich doch richtig. Ich fuhr wieder rum und sah auch den Schriftzug also kam die 2. Hürde – wo ist der Parkplatz der inkludiert ist denn ich sah weit und breit keinen. Ich blieb dann auf einem kleinen Parkplatz hinter der Kirche stehen und fragte einen der Passanten in einem schmucken Mercedes SLK Cabrio und der glaubte zu wissen dass um die Ecke eine Tiefgarage sei. Ich fuhr dann dorthin, fand auch die Garage allein das Tor öffnete sich nicht! Ich parkte als auf einem der wenigen Parkplätze, ging einmal zum Eingang des „Hotels“ und kriegte nach Eingabe meines Reservierungscodes eine Magnetkarte raus. Es stand auch eine Beschreibung wie man in die Parkgarage kommt und auch das funktionierte also stellte ich mein Auto ab und ging in mein Zimmer dass einfach aber sehr schön war. Ich war gespannt ob sie vielleicht gar WLAN hätten, sah aber gleich ein Patch Kabel rumliegen dass ich gleich einmal an meinen Notebook steckte und siehe da – ich war im Internet.

Das Hotel ist eine Etage der katholischen Akademie und, wie sich dann im Schmökern meines Marc O’Polo Reiseführers rausstellte, ein Geheimtip fürs Übernachten also hatte ich den richtigen Riecher. Wundert’s euch also nicht falls ich einen Heiligenschein trage wenn ich wieder zu Hause bin nachdem ich eine Nacht in der katholische Akademie genächtigt habe 🙂

Ich machte nach der vielen Autofahrerei noch einen Spaziergang zu den Landungsbrücken hinunter die gerade mal 10 Minuten Gehzeit entfernt lagen. Auf dem Weg dorthin kam ich auch an einem der unzähligen Kanäle hier in Hamburg vorbei. An den Landungsbrücken, fotografierte ich die unzähligen Schiffe und Boote, die Hafencity, die alten Speicher und das Wahrzeichen Hamburgs – den Michel. Ich hatte ziemlichen Kohldampf, suchte aber eine Weile nach einem Restaurant den am Hafen gab es hauptsächlich nur Imbisse und das war mir ehrlich gesagt zu wenig. In einer kleinen Gasse fand ich einige nette Lokale, entschloss mich für eines. Als ich reinging zeigte mir die Kellnerin den Weg zur Toilette, ich sagte ihr dann dass ich gerne etwas Essen und Trinken würde. Es war ihr den ganzen Abend dann recht peinlich 🙂 Nach 2 Wochen Schweden war ich dann auch ganz froh so halbwegs mal wieder die Leute zu verstehen 🙂

One thought on “16. Tag – Fahrt nach Hamburg”

  1. Cornelia sagt:

    Die Heimreise gestaltet sich ja als richtiger Abenteuertrip 🙂 stell mir vor, wie Du mit Hut hinterm Steuer das Hotel suchst 🙂

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