16. Tag – Weiterreise zur Jaguar Lodge

Ich schlief, von ein paar Unterbrechungen abgesehen, ganz gut, wurde gegen 6:00 munter, blieb dann noch bis nach 6:30 im Bett, stand auf, packte den Großteil meiner Sachen für die Weiterfahrt zusammen, ging noch schnell unter die Dusche!

Wir gingen um 7:30 frühstücken, es war wieder ein toller Morgen am Pazifik. Danach checkten wir aus, räumten das Auto mit unserem Gepäck voll, fuhren gegen 9:30 von Santa Catalina los. Die ersten 2 Stunden fuhr Dani, wir kamen ganz gut weiter, es gab unterwegs einen Stau wo wir lange nicht wussten warum, sahen dann eine Gruppe Leute ganz vorne, wir dachten ob es vielleicht wegen des zu Ende gehenden Karnevals ist, oder vielleicht eine Hochzeit, ein Begräbnis? Es überholten uns dann sogar noch ein paar Autos die am Straßenrand parkten, sich der Gruppe der Leute anschlossen. Als wir dann immer näher an die Prozession kamen sahen wir Blumen und Kränze, es wirkte eher fröhlich also würde es wohl eine Hochzeit sein bis wir dann sahen, dass die Gruppe zum Friedhof rauf ging also war es doch ein Begräbnis. Es war interessant wie hier scheinbar die Leute ganz anders mit dem Tod umgehen!

Wir machten dann Fahrerwechsel, ich übernahm dann knapp vor Santiago das Steuer, die Straße wurde bald schlechter und so war es mal wieder ein ziemliches Geschleiche. Nach weiteren zwei Stunden fuhr dann Dani weiter, wir kamen an Santa Fe vorbei, fuhren Richtung Calovebora weiter, die Strasse war ziemlich neu, recht kurvenreich, es ging auch immer rauf und runter, wir hatten lang einen Linienbus vor uns der sich die Steigungen rauf plagte um uns bergab davon zu fahren. Bald nach Santa Fe hatten wir dann keinen Handy-Empfang mehr und so ging es bis nach Calovebora weiter.

In Calovebora angekommen parkten wir beim vereinbarten Hostal um auf unsere Abholung durch die Jaguar Lodge zu warten aber es kam niemand. Handy-Empfang hatten wir auch keinen, fanden aber ein WLAN wo uns allerdings die Zugangsdaten fehlten. Ich schlug mich mit meinen mickrigen Spanischkenntnissen, Händen und Füssen soweit durch dass mir eine Einheimische für 1$ die Zugangsdaten in mein Smartphone eintippte. So konnte ich über WhatsApp Alexander, den Betreiber der Lodge anrufen, er sagte mir, dass zwei Indianer schon auf dem Weg zu uns sind und eigentlich schon da sein müssten. Nach ein paar Minuten fanden wir die zwei tatsächlich, sie halfen uns das Mietauto zu parken und unser Gepäck zum Boot zu bringen und zu Verladen. Es war nicht weit zu gehen, vielleicht 5 Minuten und da sahen wir auch gleich, dass die Fahrt ein ziemliches Abenteuer werden würde weil der Atlantik heute raue Wellen schlug.

Wir bekamen Schwimmwesten verabreicht die wir anzogen, der Kapitän nahm ein paar Anläufe um über die Wellenberge zu kommen und dann fuhren wir parallel zur Küste den Atlantik lang bis wir nach ca. 20 Minuten in die Bucht der Jaguar Lodge einfuhren wo es gleich viel ruhiger war. Wir sahen auch gleich die kleinen, bunten Häuser der Lodge auf den Hügeln und als wir in das Bootshaus des Hauptgebäudes reinfuhren begrüßte uns auch gleich Alexander, ein gebürtiger Wiener der die Lodge vor 15 Jahren ins Leben gerufen hat, damals gab es noch keine Straße von Santa Fe nach Calovebora, er musste das gesamte Baumaterial mit dem Schiff von Colon hierher hochbringen!

Nach ein paar einführenden Worten zeigte uns Alexander unser lila Häuschen das gleich neben dem Haupthaus steht. Er ist komplett autark, für den Strom hat er Solarpanele und einen Dieselgenerator, das Internet hat er über Starlink.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten gab es um 18:30 Abendessen dass Viktoria, die Lebensgefährtin von Alexander, aus dem Burgenland für uns gezaubert hatte. Danach sass ich noch lange im Restaurantbereich, machte aus den Videoclips und Fotos vom Tag ein Video (ihr könnt es mit folgendem Link anschauen), telefonierte mit Niki und Julio, schrieb diesen Blog-Eintrag, veröffentlichte ihn, ging gegen 22:15 ins Bett. Es regnete leicht, man hörte die Tiere des Waldes und die Wellen des Atlantik. Schön ist es hier und ein adäquater Abschluss unserer abenteuerlichen Reise!

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