5. Tag – Fahrt von Bad Mitterndorf nach Mariazell

Ich stand nach ausgiebiger Nachtruhe gegen 07:15 auf, packte das gröbste einmal zusammen, ging dann nach 07:30 frühstücken, da ich genügend Zeit bis zur Abfahrt des Zuges um 10:00 hatte blätterte ich sogar noch die Zeitung durch. Das Wetter zeigte sich heute wolkig, während des Frühstücks begann es auch zu regnen. Ursprünglich wollte ich den Narzissenjet zum Bahnhof nehmen aber in Anbetracht meiner lädierten Reisetasche in Kombination mit dem Regen beschloss ich mir ein Taxi vom Kirchenwirt zum Bahnhof zu leisten, fragte die Chefin wie lange vorher man da anrufen muss worauf sie meinte „Do brauchst da ka Taxi nemma, I fia di scho owe“. Nachdem ich meine restlichen Sachen eingepackt und die Morgentoilette erledigt hatte ging ich zur Chefin runter zahlen, sie brachte mich freundlicherweise dann zum Bad Mitterndorfer Hauptbahnhof 🙂 was ich echt nett fand, sie verabschiedete mich auch noch sehr herzlich, es wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein dass ich dort war weil ich mich sehr wohl dort fühlte.

Ich wartete dann gut 30 Minuten bis mein Zug nach Attnang Puchheim kam, ich war vor zwei Tagen exakt mit dem selben Zug schon nach Hallstatt gefahren, der kam pünktlich, in den nächsten Stationen stiegen immer mehr Asiaten mit ihren Riesenkoffern ein, der Zug füllte sich immer mehr, bekam aber immer mehr Verspätung, bis Bad Ischl waren es dann 12 Minuten aber zum großen Glück war dort ein Zeitpuffer eingeplant so dass der Zug ab da fast pünktlich fuhr, gegen 11:50 in Attnang Puchheim ankam. Ich musste nur den Bahnsteig wechseln, wartete etwa 5 Minuten auf den Railjet Richtung Wien der pünktlich um 12:00 eintraf. Ich hatte eine Sitzplatzreservierung also konnte ich entspannt einsteigen.

Ich fuhr dann etwa 90 Minuten bis nach Sankt Pölten wo ich dann gegen 13:30 ausstieg, mich im Bahnhofsgebäude und etwas außerhalb nach einer Möglichkeit Essen zu mir zu nehmen umschaute, ein Wok-Restaurant auswählte wo ich auch ganz gut zu Mittag ass. Ich ging dann zum Bahnhof zurück und zum Bahnsteig der Mariazellerbahn wo ich noch einige Minuten wartete bis der Zug nach Mariazell ankam. Seit 2013 fahren hier ganz moderne, klimatisierte Zugsgarnituren denen sie den Namen „Die Himmelstreppe“ gegeben haben. Auch wenn ich ein wenig die nostalgischen Züge aus meiner Kindheit vermisse finde ich es toll, dass sie diese Züge angeschafft haben um damit ein modernisiertes Unternehmen aufzuziehen, nur mit den alten Garnituren hätten sie den Betrieb wohl schon längst eingestellt. An den Wochenenden fahren sie ja als der sogenannte „Ötscher Bär“ nach wie vor. Unterwegs war ich angetan wie sie auch die Stationen echt schön und modern hergerichtet haben, in der Laubenbachmühle haben sie ein modernes, schönes Betriebszentrum errichtet wo die Züge gewartet werden, auch die Mitarbeiter ihre Zentrale haben.

Baustellenbedingt hatte unser Zug bis Mariazell 20 Minuten Verspätung was mich aber nicht weiter störte, das Taxi, dass ich am Morgen telefonisch bestellt hatte, würde wohl auf mich warten. Gegen 17:15 kam der Zug dann in Mariazell an, als ich ausstieg sprach mich auch gleich ein Herr an ob ich ein Taxi bestellt habe, er brachte mich dann zum Hotel „Drei Hasen“, sehr zentral gelegen, nur wenig Meter von der Basilika entfernt, ich löhnte 8€ was mir aber auch egal war, checkte ein, ging auf mein Zimmer, das Hotel war ganz OK, hier war auch die Zeit irgendwann stehen geblieben, so suchte ich bei meinem Zimmer vergeblich das Schlüsselloch, versuchte die Tür zu öffnen die auch ohne weiteres aufging, dahinter war dann eine zweite Tür mit Schloss, so etwas habe ich auch noch nie gesehen 🙂

Ich machte mich kurz frisch, packte die Kameraausrüstung zusammen um noch eine kleine Runde durch Mariazell zu gehen, ließ mich dann in einem Lokal nieder wo ich zu Abend ass, es kam dann ein Regenguss vom Himmel der eine interessante Wolkenstimmung hinterließ. Auch wenn ich, wie die letzten Tage, in der Steiermark bin merkt man doch, dass es ein ganz anderer Schlag von Menschen ist, wesentlich konservativer, steifer, wenn auch nicht unfreundlicher, vielleicht etwas distanzierter was vielleicht auch am Wallfahrtsort liegt? Als ich um 21:00 zurück zum Hotel ging hatten praktisch alle Lokale geschlossen, es waren auch kaum mehr Leute auf der Strasse!

Ich verfasste im Hotelzimmer den Blog-Eintrag des Tages, ging recht früh um 22:30 ins Bett.

One thought on “5. Tag – Fahrt von Bad Mitterndorf nach Mariazell”

  1. Christine sagt:

    Das ist schön! Diesen Eintrag von dir habe ich erst jetzt gelesen!
    Ich war im August 2015 mit meiner Mama in Mariazell, wir haben damals im Hotel Schwarzer Adler gewohnt, das du auch auf deinen Fotos drauf hast.
    Es war damals wirklich interessant, weil ich wegen des Feiertags von 14.-16. August gebucht hatte, aber es war ja dann am 15. wirklich eine Hoch-Zeit des Pilgerns, wo verwunderlich war, dass es doch noch sehr viele junge Leute gibt, die als Pilger unterwegs sind. War sehr schön damals, meine Mutter und ich saßen basilikaseitig auf dem Balkon, und haben an beiden Abenden miterlebt, wie die jungen Leute singend um die Basilika gegangen sind, weil es ja eine „Marienkirche“ ist.
    Am 15. waren dann sehr viele Motorräder dort, da an diesem Tag die Weihe der Bikes stattfand.
    War echt ebenfalls eine schöne Zeit! 🙂 <3
    GLG Christine

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